Madrid. . Spaniens König Juan Carlos zeigt Reue: Er entschuldigte sich beim spanischen Volk für die Teilnahme an einer Elefantenjagd in Botsuana. Die Jagd hatte für Aufregung gesorgt. Während Spanien in der Krise steckt, jettete der König zur Jagd. Außerdem ist er Ehrenpräsident des WWF.

Spaniens König Juan Carlos hat sich für seine umstrittene Teilnahme an einer Elefantenjagd in Botsuana entschuldigt. „Es tut mir sehr leid“, sagte der 74-Jährige am Mittwoch beim Verlassen eines Krankenhauses in Madrid. Dort musste der Monarch operiert werden, weil er sich bei dem Ausflug in Botsuana die Hüfte gebrochen hatte.

„Ich habe einen Fehler gemacht. So etwas wird nicht mehr vorkommen“, sagte der auf Krücken gestützte und äußerst ernst wirkende König. Seine Teilnahme an der Jagd hatte heftige Proteste ausgelöst. Viele Spanier kritisierten, dass ihr Monarch sich auf einer kostspieligen Reise vergnügte, während sie selbst unter der Wirtschaftskrise leiden.

Zudem reagierten Tierschützer nicht nur in Spanien erbost. So zeigte sich die französische Aktivistin Brigitte Bardot in einem offenen Brief an Juan Carlos „entsetzt und schockiert“ über die Elefanten-Safari. Ein solches Verhalten sei „unanständig, abstoßend und unwürdig“ für eine Persönlichkeit von dessen Rang. Damit sei der Monarch „nicht mehr wert als ein Wilderer“ und mache sich zur „Schande Spaniens“. Zehntausende Spanier forderten in einer Petition, der König müsse die Ehrenpräsidentschaft der spanischen Sektion der Tierschutzorganisation WWF niederlegen.

Künstliches Hüftgelenk eingesetzt

Die Schlagzeilen der vergangenen Tage will der Monarch offenbar durch Pflichtbewusstsein vergessen machen. „Mir geht es jetzt besser, ich möchte meine täglichen Aufgaben wieder wahrnehmen“, sagte er, bevor er im Auto weggefahren wurde. Dabei ließ der König kurz die Fensterscheibe herunter, um den Wartenden zuzuwinken. Der 74-Jährige war nach dem Unfall in Botsuana in der vergangenen Woche sofort in die Heimat zurückgeflogen und ins Krankenhaus eingeliefert worden. Am Samstag wurde ihm in einer Operation eine künstliches Hüftgelenk eingesetzt.

Der Jagd-Skandal kam für das spanische Königshaus zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, seit geraumer Zeit gibt es negative Schlagzeilen. So steht Juan Carlos’ Schwiegersohn Iñaki Urdangarín im Verdacht, öffentliche Mittel in Millionenhöhe veruntreut zu haben.

Juan Carlos ist begeisterter Jäger. 2009 stellte ein Gericht ein Verfahren gegen die Autoren einer Karikatur ein, die den König während eines Jagdausflugs nach Russland zeigte, wo er einen betrunkenen Zirkusbären abgeschossen haben soll. (afp)