Attentäter von Toulouse trug bei Morden Kamera um den Hals
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Toulouse. Der Attentäter von Toulouse, der am Montag vier Menschen vor einer jüdischen Schule erschossen hat, könnte seine Morde gefilmt haben. Er trug eine Kamera um den Hals. Laut einem Magazin-Bericht könnte der Mann ein Ex-Soldat sein, der 2008 wegen Neonazi-Umtrieben entlassen worden war.
Den vier Todesopfern des Anschlages in Toulouse wurde am Dienstagvormittag mit einer Schweigeminute an Schulen in ganz Frankreich gedacht. Der unbekannte Attentäter tötete am Montagmorgen drei Kinder und einen Rabbiner. Die Behörden gehen von einem rassistischen Motiv aus.
Attentäter von Toulouse könnte Ex-Soldat sein, der als Neonazi entlassen worden ist
Nach Angaben der Polizei könnte es sich um einen ausgebildeten Scharfschützen handeln. Sein Gesicht war bei der Tat in Toulouse von einem Motorradhelm verdeckt. Nach einem Bericht des Magazins "Le Point" könnte der Mann einer von drei Soldaten sein, die im Jahr 2008 wegen Neonazi-Umtrieben aus der Armee entlassen wurden. An der Suche nach dem Täter beteiligen sich Hunderte Polizisten.
Der Attentäter habe die Morde mit einer am Hals befestigten Videokamera gefilmt, sagte Innenminister Gueant. Das habe die Auswertung der Überwachungskameras ergeben. Der Täter sei kalt und zielstrebig vorgegangen und habe sich mit großer Präzision bewegt. Er sei deswegen besonders grausam, sagte der Minister.
Wegen des Anschlages will Präsident Nicolas Sarkozy seinen Wahlkampf bis Mittwoch aussetzen. Auch schärfsten Konkurrenten, der Sozialist Francois Hollande und die Rechtsextremistin Marine Le Pen, kündigten an, den Wahlkampf ruhen zu lassen. Die zwei Runden der Präsidentenwahl sind für April und Mai angesetzt. Experten gehen davon aus, dass sich der bislang aggressive und populistische Tonfall ändern wird. Sarkozy hatte zuletzt versucht, mit ausländerkritischen Tönen zu punkten. (rtr)
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