Mailand. . Menschen liefen in Panik auf die Straße, es gab mehrere Verletzte: Der Norden Italiens ist am Mittwoch von mehreren Erdbeben erschüttert worden. Vorsorglich wurden Schulen geschlossen.
Mehrere leichte Erdbeben haben am frühen Mittwoch die Menschen im Norden Italiens aufgeschreckt. Das nationale Institut für Geophysik registrierte um kurz nach 9 Uhr ein Beben der Stärke 4,9, das in Mailand und Turin zu spüren war. Das Zentrum des Erdstoßes lag demnach in der Region Emilia-Romagna, wo sich nach Angaben des Zivilschutzes mehrere Menschen in ihrer Panik leichte Verletzungen zuzogen.
Statuen in Mailänder Kirche umgekippt
Das einige Sekunden andauernde Beben brachte in Mailand Gebäude zum Wanken, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Dort mussten zwei Schulen geschlossen bleiben. Auch eine der Kirchen in Mailand öffnete am Mittwoch nicht, nachdem durch das Beben mehrere Statuen umgefallen waren. Bei den meisten Verletzungen in Emilia-Romagna handelte es sich um Prellungen, die laut Zivilschutz der Panik geschuldet waren.
Vor dem Erdstoß hatte das Institut für Geophysik bereits zwei Beben im Nordosten des Landes registriert. In der Provinz Verona gab es um kurz nach 1 Uhr nachts ein Beben der Stärke 4,2. Am frühen Mittwochmorgen wurde dann ein Nachbeben der Stärke 2,9 gemessen. In Verona selbst ordneten die Behörden vorsorglich an, die Schulen geschlossen zu halten.
Erinnerungen an die Katastrophe von L’Aquila
In Italien sind auch fast drei Jahre nach dem verheerenden Beben von L’Aquila die Erinnerungen an das schwere Unglück noch wach. Damals waren in der zentralitalienischen Stadt mehr als 300 Menschen getötet und gut 80.000 Menschen obdachlos geworden.
Seit September läuft gegen Mitglieder eines Ausschusses zur Risikobewertung ein Prozess wegen fahrlässiger Tötung, weil sie die Bevölkerung zu zögerlich über das bevorstehende Beben informiert haben sollen. Am Dienstag nahm die Justiz auch Ermittlungen gegen den damaligen Chef des Zivilschutzes, Guido Bertolaso, auf. Er soll das Risiko eines Bebens unterschätzt haben. (afp)