Kap Arkona. Mit einer bewegenden Trauerfeier haben auf der Insel Rügen mehr als 200 Menschen Abschied von der am Kap Arkona verunglückten Katharina aus Brandenburg genommen. Das zehnjährige Mädchen war am zweiten Weihnachtsfeiertag bei einem Küstenabbruch am Strand ums Leben gekommen.
Mit einer bewegenden Trauerfeier haben am heutigen Samstag auf der Insel Rügen mehr als 200 Menschen Abschied von der am Kap Arkona verunglückten Katharina aus Brandenburg genommen. Bei einem Gottesdienst in der kleinen Dorfkapelle Vitt gedachten Inselbewohner und Einsatzkräfte gemeinsam mit Familienangehörigen des zehnjährigen Mädchens, dass am zweiten Weihnachtsfeiertag bei einem Küstenabbruch am Strand ums Leben gekommen war.
Es falle ihm unendlich schwer zu begreifen, dass er seine kleine Tochter nie mehr in den Arm nehmen könne, sagte der Vater des Mädchens der Trauergemeinde. Der Abschied wäre ihm leichter gefallen, wenn man Katharina gefunden hätte. Trotzdem empfinde seine Familie große Dankbarkeit gegenüber den Rettungs- und Suchkräften, die zwei Wochen lang unermüdlich und unter Einsatz ihres Lebens nach seinem Mädchen gesucht hätten.
Landrat spricht Einsatzkräften Respekt aus
Es falle den Menschen auf Rügen unendlich schwer, das Unfassbare zu begreifen, sagte Putgartens Pfarrer Christian Ohm. Für das sinnzerstörende Ereignis gebe es keine verständlichen Antworten. Katharina wäre am vergangenen Mittwoch erst elf Jahre alt geworden.
Am Nachmittag legten etwa 150 Trauergäste, unter ihnen der Landrat von Vorpommern-Rügen, Ralf Drescher (CDU), am Fuß der Kaisertreppe in unmittelbarer Nähe zum Unglücksstrand Blumengebinde, Kränze und Windlichter ab. Drescher sagte, den Frauen und Männern von Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, DRK, Polizei und Seelsorgern gebühre Respekt und Anerkennung. In dem tragischen Unglück hätten sich die Rettungskräfte unter schwierigsten Bedingungen bewährt und trotz aller Trauer die Gemeinschaft gestärkt.
Suche war nach mehrtägigen Einsätzen abgebrochen worden
Nach der Trauerfeier trafen sich die Einsatzteams mit Polizeiseelsorger Andreas Schorlemmer im Rügenhof noch einmal zu einem Gedankenaustausch. Schorlemmer sagte, inzwischen sei eine Einsatzgruppe gebildet worden, die den Frauen und Männern zur Seite stehe, um nach dem Einsatz psychische Belastungen gemeinsam zu verarbeiten.
Das Mädchen war vor 19 Tagen bei einem Strandspaziergang unterhalb der 38 Meter hohen Steilküste von herabstürzenden Kreide- und Mergelmassen verschüttet worden. Die Suche nach seiner Leiche war am vergangenen Wochenende nach mehrtägigen Einsätzen ergebnislos abgebrochen worden. Seine Mutter und seine 15-jährige Schwester hatten das Unglück verletzt überlebt. (dapd)