Ratingen-Breitscheid. . Das Kreuz Breitscheid wird ausgebaut. Das Ziel: weniger Stau, seltener Stau. Vier Teilsperrungen wird es wegen der Arbeiten geben, los geht’s am 26. Januar. Für Pendler kommt es damit knüppeldicke.
Staufalle Kreuz Breitscheid: Hier begegnen sich die Bahnen A 3, A 52 und A 524. Auf dem Weg nach Düsseldorf, Essen, Köln, Duisburg, Mülheim, Oberhausen und Krefeld sind dort täglich etwa 200 000 Autos unterwegs. „Werktags kann man morgens eigentlich immer von Stau ausgehen, mindestens drei Kilometer“, sagt Gunter Graf. Alle, fast alle wollen nach Düsseldorf. Wenn es ganz arg kommt - und das ist nicht selten der Fall - knubbelt sich der Rückstau auf der A 3 in Richtung Köln bis zum Kreuz Kaiserberg. Und auf der A 52 stockt der Verkehr dann schon vor der Ruhrtalbrücke.
Das soll besser werden. Kein Stau wäre zuviel versprochen, aber: weniger Stau, seltener. „Wir wollen den Verkehr, vor allem in Richtung Düsseldorf, entflechten“, erläutert Graf, Projektleiter beim Landesbetrieb Straßen NRW. Deshalb wird im Kreuz Breitscheid gebaut – mal wieder.
Neue Rampe für weniger Stau - Umbauphase 1
Wer dort in den letzten Wochen auf die A 524 nach Krefeld abgebogen ist, hat neben der Autobahn eine Baustelle gesehen. Dort wächst eine neue Rampe, die den Verkehr von der A 3 aus Oberhausen kommend, zwei- statt bisher einspurig direkt auf die A 52 nach Düsseldorf führen soll, eine dritte Spur zweigt von der Rampe nach Krefeld und Duisburg-Süd ab. Der Verkehr aus Essen und Köln in Richtung Krefeld soll dann unter dieser Rampe durch auf die A 524 geführt werden. Und bei der Gelegenheit soll die Verbindung von Essen nach Oberhausen, also von der A 52 auf die A 3 noch einen weiteren Fahrstreifen erhalten.
Gut fünf Millionen Euro kosten die Arbeiten. Bisher hätten die Autofahrer wenig davon gemerkt, sagt Graf. Doch damit ist jetzt Schluss. In der Nacht zu Mittwoch sollte eine Firma im Kreuz Schilder und Warnbaken aufgestellt haben, Fahrstreifen wurden verengt. Und richtig dicke kommt es in den nächsten Wochen und Monaten, dann stehen wegen der Bauarbeiten im Kreuz gleich vier Teilsperrungen an, und zwar folgende:
Kein Zugang von der A 3 aus Köln auf die A 52 nach Düsseldorf
Vom 26. Januar bis voraussichtlich Ende April kann, von der A 3 aus Richtung Köln kommend nicht auf die A 52 nach Düsseldorf und auch nicht auf die A 524 nach Krefeld abgebogen werden. Der Verkehr wird dann bereits am Kreuz Ratingen-Ost auf die A 44 und dann auf die A 52 umgeleitet. Eine Umleitung von maximal 23 Kilometern. „15 Minuten Fahrzeit“, heißt es bei Straßen NRW – wenn man gut durch kommt.
Kein Zugang von der A 52 aus Essen auf die A 524 nach Krefeld
Die zweite Sperrung steht am 14. Februar an (Dauer: bis Ende Juli). Autofahrer können dann nicht von Essen, also der A 52, kommend auf die A 524 nach Krefeld abbiegen. Auch hier gilt offiziell die große Umleitung über die A 3 nach Süden und das Kreuz Ratingen Ost und die A 44 auf die A 52, zurück nach Breitscheid und dann auf die A 524 nach Krefeld. Schneller ist es aber möglicherweise, aus Essen kommend auf der A 52 zu bleiben, Tiefenbroich raus, dann in Gegenrichtung zurück nach Breitscheid und auf die A 524 nach Krefeld.
Kein Zugang von der A 3 aus Oberhausen auf die A 52 nach Essen
Die weiteren Sperrungen stehen ab dem 22. Februar an. Bis Ende April kann dann nicht von der A 3 aus Oberhausen kommend auf die A 52 gen Essen abgebogen werden. Bis Mai hinein gilt das auch für die Fahrtrichtung Krefeld. Auch hier verweist der Landesbetrieb auf die Umleitung über das Kreuz Ratingen-Ost.
Bis Ende Juli soll alles größtenteils fertig sein, muss es sogar, abgesehen von einigen Restarbeiten. Das klingt wie eine gute Nachricht, ist es aber nur bedingt: Denn die Bauarbeiten müssen abgeschlossen sein, weil mit der Vollsperrung der A 40 im Ruhrgebiet im Sommer die nächste große Baustelle in der Rhein-Ruhr-Region ansteht. Das Kreuz Breitscheid muss den Umleitungsverkehr aufnehmen, voll wird es also auch dann.