Madrid. . Spaniens Stierkämpfer sind sauer. Die Regionalregierung in Katalonien hat den Stierkampf bereits im Jahr 2010 verboten, die Übergangsfrist lief Ende 2011 ab. Doch während Tierschützer über die Entscheidung jubeln, hoffen die Stierkämpfer auf Schützenhilfe von der neuen spanischen Regierung.

Torero Manuel Diaz, genannt „El Cordobes“, kämpft mit harten Worten für seine Zunft: Das Verbot des Stierkampfes in der nordspanischen Region Katalonien erinnere ihn an „eine Diktatur“. In dem neuen Erlass sieht er die „Misshandlung eines ganzen Berufsstandes“. Nach dem Verbot in Katalonien müssen sich Spaniens Stierkämpfer nun andere Arenen suchen, um den Kampfbullen den tödlichen Stoß zu versetzen.

Das katalanische Regionalparlament hatte schon im Jahr 2010 beschlossen, den Toreros die Rote Karte zu zeigen – ihnen aber noch eine Gnadenfrist bis Ende 2011 gelassen. „Wir haben die Schlacht verloren, aber nicht den Krieg“, dröhnt Serafin Marin, jener Torero, der einen der letzten Stiere in der Arena „La Monumental“ in Barcelona getötet hat. „Endlich ein Ende der Grausamkeiten“, jubeln derweil die Tierschützer der katalanischen Bürgerinitiative Prou („Genug“), die sich für das Verbot einsetzten.

Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Die Toreros hoffen auf ein Machtwort der neuen spanischen Regierung um den konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy. Der Christdemokrat hatte vor seinem Wahlsieg versprochen, für die „Verteidigung der Freiheit“ in der Arena einzutreten und sich dafür stark zu machen, „dass die Stierkämpfe zu Volksfesten des nationalen kulturellen Interesses erklärt werden“.