Essen. . Facebook hat die Betreiber einer Tierschutz-Seite verwarnt. Die Hundefreunde sollen mit ihren Posts auf den Seiten der EM-Sponsoren gegen die Tötung von Straßenhunden im Gastgeberland Ukraine Spam verbreitet haben.

Facebook hat auf die Proteste gegen Sponsoren der Fußball-EM innerhalb des Sozialen Netzwerks reagiert. Anhänger von Facebook-Seiten wie „Stop killing dogs - Euro 2012 in Ukraine“ hatten in den vergangenen Tagen auf den Pinnwand-Seiten von Sponsoren wie Adidas, Continental oder McDonald’s zu Hunderten ihrer Wut gegen die Tötung von Straßenhunden Luft gemacht.

Facebook sprach nun eine „Warnung“ aus, die die Betreiber der Seite „Stop killing dogs“ veröffentlicht haben. Darin heißt es: „Wir haben Inhalt entfernt, der von Ihnen gepostet wurde.“ Facebook wirft den Tierschützern vor, die Verbreitung von Spam unterstützt zu haben. Weiter schreiben die Facebook-Betreiber sie hätten „keine Wahl als die Seite zu löschen“, sollte weiter zum Protest auf den Sponsorenseiten aufgerufen werden.

Hundeschützerin sieht keinen Verstoß

Julia Akra, Geschäftsführerin einer Social Media-PR-Firma aus Berlin und Betreiberin der Seite „Stop killing dogs“, zeigte sich unbeeindruckt von der Facebook-Warnung. Für sie sind die Posts der Tierschützer kein Spam. „Spam sind kommerzielle Emails, die von einer Adresse aus verschickt werden“, sagte Akra.

Ein toter Hund in Kharkiv, Ukraine.  Foto: AP Photo/Gelya Tymofeyeva
Ein toter Hund in Kharkiv, Ukraine. Foto: AP Photo/Gelya Tymofeyeva © AP

Die Facebook-Nutzer hätten lediglich ihre Meinung geäußert. „Wir wollen den EM-Sponsoren deutlich machen, dass ihre Kunden etwas dagegen haben, wenn sie ein blutiges Event unterstützen.“

Außerdem gebe es seit Dienstag eine Kopie der Seite „Stop killing dogs“, sagte Akra. Dadurch werde der Zulauf gesplittet und die Tierschützer bei ihrem Internet-Protest geschwächt. Wer die kopierte Seite betreibt, wisse sie nicht. Hinter der Facebook-Drohung hingegen vermutet Akra die Sponsoren. „Die befürchten einen Image-Schaden.“

Adidas-Sprecherin will sich nicht klar äußern

Katja Schreiber, Pressesprecherin von Adidas, wollte dies weder bestätigen, noch dementieren. Nur so viel wollte sie dazu sagen: „Wir arbeiten eng mit Facebook zusammen.“ Schreiber sagte, Adidas nehme den Protest der Facebook-Tierschützer ernst und begrüße die Ankündigung der ukrainischen Regierung, die Tötung der Straßenhunde zu stoppen.

Tierschützerin Akra glaubt daran nicht. „Das ist nur eine Hinhaltetaktik.“ Kontakte vor Ort hätten berichtet, „dass das Massaker weitergeht.“ Ungeachtet der Warnung von Facebook will sie mit ihrem Protest deshalb weitermachen. Notfalls mit einem Boykott der Sponsoren-Produkte. „Dann rufen wir eben dazu auf, eine Woche lang nicht zu McDonald’s zu gehen.“