Kiew. . Im Auftrag der ukrainischen Regierung wurden massenhaft streunende Hunde getötet, um den Besuchern bei der Fußball-EM im nächsten Jahr ihren Anblick zu ersparen. Die Tiere werden meist erschossen oder vergiftet. Auf Internetseiten, in sozialen Netzwerken und in Blogs von Tierschützern geraten die Sponsoren der EM ins Visier.

Die Fußball-Europameisterschaft wird nächstes Jahr in der Ukraine und in Polen ausgetragen. Die Ukraine bereitet sich momentan intensiv auf das sportliche Großereignis vor. Auch soll den Besuchern der EM der Anblick von Straßenhunden, von denen es in ukrainischen Städten viele gibt, erspart bleiben. Deshalb hatte die Regierung zunächst beschlossen, streunende Tiere massenhaft töten zu lassen. Gegen diese Maßnahme haben dann zahlreiche Internetbenutzer protestiert.

Breiter Protest gegen Hundetötungen auf mehreren Internetseiten

Auf Internetseiten, wie zum Beispiel Blogs von Tierschützern oder in sozialen Netzwerken, riefen die Benutzer auch zum Boykott der Sponsoren der Fußball-EM 2012 auf. Die Facebook-Seite des Sportunternehmens „Adidas“ enthält zahlreiche Kommentare, in denen zum Boykott aufgerufen wird. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, nicht energisch genug gegen die Hundetötungen einzuschreiten. Die Tierschutzorganisation „PETA“ hat auf ihrer Seite sogar eine Petition gegen die Massentötung, die man virtuell an „die ukrainische Botschafterin“ verschicken kann, vorbereitet. Auch auf „petitiononline.de“ wird zum Protest aufgerufen.

Ukraine beschließt Verbot massenhafter Hundetötungen

Dass Straßenhunde gezielt getötet werden, ist keine neue Maßnahme in ost- und südeuropäischen Ländern. Kurz vor der EM wurden die Massentötungen der streunenden Tiere in der Ukraine aber verstärkt. Die Hunde sollen dabei zuerst betäubt oder erschossen und anschließend in mobilen Krematorien verbrannt worden sein. Die Maßnahme ist aber nicht in allen Ländern umstritten: Das rumänische Parlament hat jetzt ein Gesetz zur Tötung herrenloser Hunde beschlossen. Als Grund für die bewilligte Einschläferungsaktion gibt die Regierung an, dass die Gefahr für die öffentliche Gesundheit groß sei.

Die breite Ablehnung der Internetnutzer ist der ukrainischen Regierung nicht entgangen: Sie reagiert auf die Proteste und verspricht, anstatt der gezielten Tötung, die Straßenhunde sterilisieren zu lassen und Tierheime zu bauen, so ein Bericht auf der Internetseite der UEFA. Der Fußballverband selbst begrüßt das neue Hundetötungsverbot der Ukraine. Der im Internet angeprangerte Sponsor „Adidas“ hat bisher nicht auf die Massentötung der Straßenhunde und den Protest der Internetnutzer reagiert.