Darmstadt. . Vor allem Deutsch-Türken ärgern sich über die Bezeichnung „Döner-Morde“. Sie sei unsensibel und bar jedweden Taktgefühls, klagen sie. Der Begriff gilt als Favorit für das „Unwort des Jahres“. Heiße Anwärter auf den Titel sind auch die Wort-Kreationen Stresstest, Restrisiko, Gutmensch und Rettungsschirm.

Der in Zusammenhang mit der neonazistischen Mordserie verwendete Begriff „Döner-Morde“ könnte zum Unwort des Jahres 2011 gekürt werden. Bislang sei der Begriff rund 30 Mal eingesandt worden und habe gute Chancen im Januar gewählt zu werden, sagte ein Jurysprecher am Freitag auf dapd-Anfrage. Kritisiert wurde der Begriff den Angaben nach unter anderem vom Deutsch-Türkischen Jugendwerk, weil der Begriff in einer Mordserie die Ausgrenzung „zelebriere“ und dabei jegliche Sensibilität und Taktgefühl vermissen lasse.

Das Unwort des Jahres wird Anfang 2012 in Darmstadt gekürt. Zu den am häufigsten eingesandten Begriffen gehörten auch „Stresstest“, „Restrisiko“, „Gutmensch“, „Rettungsschirm“ und „Märkte“, hieß es. (dapd)