Greifswald. Ein totgeborenes Baby ist in einem Krankenhaus in Greifswald verschwunden und offenbar versehentlich im Müll entsorgt worden. Die Klinikleitung stellte Strafanzeige gegen Unbekannt. Es gebe aber bislang keine Anzeichen für vorsätzliches Handeln, heißt es.

Nach dem Verschwinden eines totgeborenen Babys aus einem Leichenkühlraum des Greifswalder Klinikums hat die Krankenhausleitung Anzeige gegen Unbekannt gestellt. Die sterblichen Überreste seien unauffindbar, bestätigte Klinikchef Marek Zygmunt am Montag. Zugleich entschuldigte er sich bei den Eltern und versprach ihnen eine schnelle und umfassende Aufklärung.

Nach Polizeiangaben wird der Straftatbestand der Störung der Totenruhe geprüft. Es gebe bislang aber keine Anzeichen für vorsätzliches Handeln, sagte ein Polizeisprecher. Über weitere Details werde auf Wunsch der Mutter nicht informiert.

Reinigungsfirma soll Laken mit Frühchen entsorgt haben

Die Klinik teilte am Montag mit, dass ein externer Bestatter den Leichnam nach der Geburt in die dafür vorgesehenen Räume gebracht und den Vorgang ordnungsgemäß protokolliert habe. Erst zur geplanten Beerdigung sei aufgefallen, dass die sterblichen Überreste nicht mehr vorhanden gewesen seien.

Der nicht lebensfähige Junge soll nach Informationen der Nachrichtenagentur dapd bereits am 25. Oktober in der Greifswalder Frauenklinik zur Welt gekommen sein. Etwa zwei Wochen später soll eine Reinigungsfirma ein Laken vermutlich mit dem Frühchen entsorgt haben.

Klinik prüft Sicherheitskonzept

Klinikleiter Zygmunt sagte, er sei persönlich sehr betroffen, weil es für die Eltern schon schlimm genug sei, ein Kind zu verlieren. Man habe alles daran gesetzt, den Vorfall aufzuklären. Derzeit würden entsprechende Sicherheitsmaßnahmen überprüft, damit sich derartige Vorfälle nicht wiederholten. (dapd)