Hamburg.. Die Polizei hat laut einem Medienbericht im „Maskenmann-Fall“ geschlampt. Die Ermittler sollen demnach im Haus des mutmaßlichen Kindermörders N. ein wichtiges Beweisstück übersehen haben. Es lag in einem Schachspiel.
Die Polizei hat angeblich ein Beweismittel im Hausstand des mutmaßlichen Kindermörders Martin N. übersehen. Reporter des Hamburger Magazins „Stern“ entdeckten in einem Schachspiel eine Liste von Kindern, die im Sommer 1993 an einer Ferienfreizeit in der Pfalz teilnahmen, wie das Magazin in seiner am Donnerstag erschienenen Ausgabe berichtet. Einer der Jungen, dessen Namen auf dieser Liste steht, soll vier Jahre später von Martin N. zuhause überfallen und missbraucht worden sein.
„Stern“ hat Teile des Hausstandes des Verdächtigen gekauft
Nach der Freigabe der Wohnung des mutmaßlichen Maskenmannes durch die Polizei hatte der „Stern“ eigenen Angaben zufolge Teile des Hausstandes von einem Entrümpler gekauft. Der Sprecher der Stader Staatsanwaltschaft Kai Thomas Breas wies die Kritik an der Ermittlungsarbeit zurück. „Wir haben genügend Beweismittel hinsichtlich dieses Falles, um den mutmaßlichen Täter zu überführen“, betonte Breas. Die Staatsanwaltschaft sei mit der Arbeit der Soko Dennis „vollends zufrieden“.
Zudem müsse die Authentizität des Zettels zunächst überprüft werden. Doch auch wenn er sich als echt herausstellen sollte, werde dies vermutlich in dem Fall nichts ändern, sagte Breas weiter.
Der 40-jährige Martin N. muss sich ab Montag vor dem Landgericht Stade wegen des Mordes an dem 13-jährigen Stefan J., dem achtjährigen Dennis R. und dem neunjährigen Dennis K. sowie 20 Missbrauchsfällen verantworten. (dapd)