Washington. Weil der US-Bundespolizei FBI Übersetzer mit arabischen Sprachkenntnissen fehlen, bleiben Millionen von Dokumenten ungeprüft, bei denen Terrorverdacht besteht. Während Verdachtsmaterial ständig zunehme, sei die Zahl der Übersetzer gesunken, heißt es in einem Bericht am Dienstag.
Bei der US-Bundespolizei FBI bleibt immer mehr Verdachtsmaterial für die Terrorabwehr unbearbeitet liegen, weil es an Übersetzern mangelt. Fast ein Drittel der abgefangenen E-Mails und ein Viertel der Tonaufnahmen seien bislang nicht übersetzt worden, heißt es in einem Untersuchungsbericht des Justizministeriums in Washington. Der Rückstau lasse die Gefahr steigen, «dass das FBI Material in seinen Beständen übersieht, das für die Terrorbekämpfung wichtig sein könnte», heißt es in dem Bericht.
1,2 Millionen Stunden Tonband-Aufzeichnungen
Dem Bericht zufolge hat das FBI etwa 14,2 Millionen E-Mails und 1,2 Millionen Stunden Tonbandaufnahmen bislang noch nicht ausgewertet. Trotz der ständigen Zunahme des Verdachtsmaterials sei die Zahl der FBI-Übersetzer zwischen 2005 und 2008 von 1338 auf 1298 gesunken. Derzeit dauere es 19 Monate, bis eine freie Stelle neu besetzt werde. Die Probleme bei der Rekrutierung «behinderten die Anstrengungen des FBI, den Rückstau abzuarbeiten», heißt es in dem Bericht.
Das FBI wies in einer Stellungnahme darauf hin, dass die Arbeitsbelastung für die Übersetzer seit den Anschlägen vom 11. September 2001 um mehr als das Doppelte gewachsen sei. Die Behörde bemühe sich um den Einsatz «moderner Technologien», um jene Dokumente aus dem unbearbeiteten Material herauszufiltern, die für die Arbeit relevant seien. (afp)