Utvika. . Überlebende des Massakers auf Utöya haben vier Wochen nach der Tat die norwegische Insel besucht. Fähren brachten die Überlebenden auf die Insel, Medienvertreter waren nicht zugelassen. Familienangehörige und Freunde der Getöteten durften die Insel bereits am Freitag besuchen.

Überlebende des Massakers auf Utöya haben vier Wochen nach der Tat die norwegische Insel besucht. Polizeichef Jon Staale Stamnes erklärte, der Schritt sei für die Überlebenden sehr schwer gewesen. Viele hätten traumatische Erfahrungen hinter sich. „Aber es gibt auch Lachen, gute Geschichten, eine Mischung aus Emotionen.“ Auch der norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg wollte die Insel besuchen.

Er wolle gemeinsam mit den Menschen trauern und für sie da sein, sagte der Regierungschef. „Ich will da sein als Freund, als Ministerpräsident.“ Fähren brachten die Überlebenden auf die Insel, die von den regierenden Sozialdemokraten für politische Veranstaltungen, Zeltlager und Feiern genutzt wird. Medienvertreter waren nicht zugelassen.

Familienangehörige und Freunde der Getöteten durften die Insel bereits am Freitag besuchen. Sie hinterließen Blumen, Kerzen, Fotos und Gedichte, wie Polizeichef Stamnes erklärte. Insgesamt wurden mehr als 1.000 Überlebende und Angehörige erwartet. Für sie standen 400 Sanitäter, Polizisten und andere Helfer bereit. Für den morgigen Sonntag war eine Trauerfeier in Oslo geplant, um einen Monat nach der Tat an die 77 Todesopfer der Anschläge zu erinnern.

Isolationshaft verlängert

Anders Behring Breivik hat die Tötung der Menschen in Oslo und auf Utöya am 22. Juli eingeräumt. Im juristischen Sinne hält er sich jedoch für unschuldig. Am Freitag verlängerte ein Gericht in Oslo seine Isolationshaft um weitere vier Wochen mit der Begründung, es sei noch immer nicht geklärt, ob Breivik allein gehandelt habe. Der Prozess gegen ihn wird wohl erst im kommenden Jahr beginnen. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 21 Jahre Haft. (dapd)