Oslo.. Unter den Opfern des Blutbades auf der Insel Utöya ist auch der Stiefbruder der norwegischen Kronprinzessin. Der Polizist war an diesem Tag nicht im Dienst. Er stellte sich dem Täter offenbar in den Weg.
Unter den 86 Getöteten des Überfalls auf der norwegischen Insel Utöya war auch der Stiefbruder von Kronprinzessin Mette-Marit, wie eine Sprecherin des Königshauses am Montag sagte. Trond Berntsen war ein Polizist, der sich zum Zeitpunkt des Blutbads am Freitag nicht im Dienst befand. Berntsen war der Sohn des Stiefvaters von Mette-Marit, der 2008 starb.
Berntsen habe versucht, den Angreifer festzunehmen, nachdem er vorher seinen eigenen Sohn in Sicherheit gebracht hatte, berichtete die Tageszeitung "Verdens Gang" unter Berufung auf Augenzeugen. "Aber der 32-jährige Schütze zögerte nicht eine Sekunde bei seinem mörderischen Unterfangen und tötete den unbewaffneten Polizeibeamten", schrieb die Zeitung.
Jugendliche suchten ausgerechnet bei dem Mörder Schutz
Am Sonntag hatte die Polizeigewerkschaft mitgeteilt, dass eines der ersten Todesopfer auf der Insel Utöya ein Polizist war, der dienstfrei hatte und von den Veranstaltern des Jugendlagers der sozialdemokratischen Partei als private Sicherheitskraft engagiert worden war.
Der Umstand wirft ein neues Licht auf die Verwirrung, die nach Auskunft Überlebender während des 90-minütigen Blutbads herrschte. Breivik, der zuvor in Oslo eine Bombe gezündet hatte, war auf der Insel als Polizist verkleidet aufgetreten. Einige Teilnehmer des Camps hatten in dem Durcheinander bei ihm Schutz suchen wollen und waren erschossen worden. (dapd/afp)