Cape Canaveral. . Nach 30 Jahren soll heute in den USA das letzte Shuttle zu einem Weltraumflug starten. Der bevorstehende Flug der „Atlantis“, die um 17.26 Uhr deutscher Zeit in Cape Canaveral abheben soll, steht aber in den Sternen: Das Wetter ist schlecht.

Für die USA beginnt heute das letzte Kapitel des Shuttle-Programms. Mit der „Atlantis“ soll um 17.26 Uhr deutscher Zeit zum 135. und letzten Mal eine Raumfähre vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral in Florida ins All starten. Wegen drohenden schlechten Wetters liegen die Startchancen aber nur bei 30 Prozent.

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat am Freitag damit begonnen, die Raumfähre „Atlantis“ für ihren letzten Flug ins All aufzutanken. Bis auf die Wettervorhersage gebe es derzeit keine Probleme, die den Start des Shuttles verhindern würden, sagte ein Sprecher des Kennedy Space Center in Florida. Der Start ist für 11.26 Uhr Ortszeit (17.26 Uhr MESZ) geplant. Allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit für den Start bei lediglich 30 Prozent, da der Wetterbericht Regen und Wolken vorhersagt. Die NASA erklärte, das Wetter im Laufe des Tages weiter beobachten zu wollen.

Die 135. Mission ist die Letzte

Die 135. und letzte Shuttle-Mission soll zwölf Tage dauern. Zuletzt war am 1. Juni die Raumfähre „Endeavour“ von ihren letzten Mission auf die Erde zurückgekehrt. Mit der geplanten Rückkehr der „Atlantis“ am 20. Juli endet das 30-jährige Shuttle-Programm der USA. US-Astronauten sind dann vorerst auf russische Sojus-Raketen angewiesen, um zur Internationalen Raumstation ISS zu kommen. Die ausgemusterten US-Raumfähren sollen künftig in verschiedenen Museen ihres Heimatlandes ausgestellt werden.

Der NASA-Manager für das ISS-Programm, Jesco von Puttkamer, hat das Shuttle-Programm als Schritt in eine neue Welt gewertet. Vor dem letzten Start der Raumfähre Atlantis sagte Puttkamer am Freitag dem Hörfunksender MDR Info, die Shuttles hätten in den 30 Jahren „sensationell“ gearbeitet. „Wir hätten niemals die Internationale Raumstation mitbauen können. Wir hätten niemals das Hubble-Teleskop starten und reparieren können. Es wäre auch nicht zu dieser internationalen Partnerschaft gekommen, die wir im Augenblick mit 16 Nationen haben.“

Raumfähren waren „zu komplex, zu teuer und zu riskant“

Puttkamer verteidigte das Aus für das Shuttle Programm: „Wir haben ein wiederverwendbares Weltraumflugzeug vor Augen gehabt. Das hat sich dann anders herausgestellt.“ Von Flug zu Flug seien die Raumfähren den Transporterfordernissen angepasst und technisch verändert worden. Die Raumfähren „waren zu komplex, zu teuer und auch riskant“. Das sei vor 30 Jahren nicht so gesehen worden.

In drei bis vier Jahren könne die NASA wieder über eine Rakete verfügen, die Menschen ins All transportiert, sagte Puttkamer. Bis dahin sei man auf russische Hilfe angewiesen. (afp/dapd)