Kuala Lumpur. . Die malaysische Polizei hat am Donnerstag eine Geiselnahme in einem Kindergarten gewaltsam beendet und den Täter niedergeschossen. Zuvor hatte der bewaffnete Mann 30 Kinder sowie vier Erzieher für mehrere Stunden in seine Gewalt gebracht. Die Geiseln seien unverletzt geblieben, teilte die Polizei mit.
Ein mit einem Hammer und einer Machete bewaffneter Mann hat in Malaysia stundenlang 30 Kinder und vier Erzieher in seiner Gewalt gehalten. Das Geiseldrama in Muar im Süden des Landes sei durch einen gezielten Kopfschuss auf den Täter beendet worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. „Die Kinder und die Erzieher sind in Sicherheit.“
Die Geiselnahme im südlichen Bundesstaat Johor dauerte mehr als sieben Stunden, in denen die Kinder und Erzieher ohne Wasser und Nahrung waren. Dies war ihnen nach Angaben von Augenzeugen anzusehen, als sie schließlich aus dem Gebäude kamen. Angeführt von ihren Erziehern kamen sie heraus - und fielen sofort in die Arme ihrer sehnsüchtig wartenden Eltern.
Der Geiselnehmer war am Morgen (Ortszeit) in den Kindergarten in einem Wohngebiet im südlichen Staat Johor gestürmt, wie Bezirkspolizist Suhaimi Ahmad sagte. Die Zeitung „The Star“ berichtete auf ihrer Webseite, Polizisten hätten Tränengas abgefeuert, ehe sie den Kindergarten betraten.
Der Mann, der offenbar unter psychischen Problemen leide, habe die Geiseln in ein höher gelegenes Stockwerk in dem Gebäude gezwungen, sagte ein Polizist. Spezialkräfte seien später ins Erdgeschoss eingedrungen und von dem Mann angegriffen worden. Die Polizei habe keine andere Wahl gehabt, als den Mann niederzuschießen, sagte der Beamte. Der Geiselnehmer wurde nach Angaben der Polizei schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht.
Kinder haben gesungen
Bei zuvor mit dem Mann geführten Verhandlungen hatte dieser gedroht, die Kinder zu töten, sollte er keinen Revolver bekommen. Die Nachrichtenagentur Bernama berichtete, dass zu hören gewesen sei, wie die Kinder gesungen hätten - offenbar ein Versuch, den Mann zu beruhigen.
Im Laufe des Dramas hatten sich etwa tausend Menschen vor dem Kindergarten versammelt. Sie mussten erleben, wie alle Vermittlungsversuche durch Polizisten und einen herbeigerufenen Psychologen sowie Bitten der verzweifelten Eltern den Täter nicht zum Aufgeben brachten.
Erst im März vergangenen Jahres war ein Mann in Muar in einen anderen Kindergarten eingedrungen und hatte mit einem Hammer auf Kinder eingeschlagen. Drei Sechsjährige mussten mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Laut einem Bericht der Tageszeitung „New Straits Times“ handelte es sich damals und jetzt um den gleichen Täter. Dies wurde von der Polizei nicht bestätigt. (afp)