Monaco. Gekrönte Häupter, der Freund der Grimaldi-Familie, Karl Lagerfeld, und ausgesuchte Monegassen feiern mit: Am heutigen Freitag gibt Fürst Albert Charlene Wittstock sein Ja-Wort. Am Samstag folgt die kirchliche Trauung. Monaco ist im Ausnahmezustand.

Monaco lässt sich nichts anmerken. Gerüchte? War da was? Der europäische Boulevard, gestern noch in heller Aufregung, schweigt heute auf breiter Front. Explosive Enthüllungen, der ganz große Knall? Fehlanzeige. Und trotzdem: Die Gespräche, ob auf der Terrasse des mondänen „Café de Paris“ oder in der kleinen Brasserie an der Ecke, drehen sich nur um ein Thema: Gab es kurz vor der Hochzeit Ärger zwischen Fürst Albert II. und Charlene Wittstock?

Die Leute plappern hinter vorgehaltener Hand, tuscheln aufgeregt und setzen dabei das grinsende Gesicht des Eingeweihten auf. Jeder Taxifahrer, jede Verkäuferin gibt vor, etwas mehr zu wissen als die anderen. Vielleicht dieses winzige pikante Detail, das erklären könnte, warum Charlene Wittstock, die Braut und angehende Fürstin, angeblich doch „Le Rocher“, den berühmten Felsen, verlassen und die mit Millionenaufwand geplante Märchenhochzeit in letzter Minute platzen lassen wollte.

Oder ist doch alles grundfalsch, handelt es sich um einen von Fieslingen gezielt eingefädelten Sabotageakt? Egal, in Monaco wird geheiratet: zuerst heute ab 17 Uhr im Thronsaal des Schlosses. Morgen ist dann die kirchliche Trauung. Den Ehrenhof des Fürstenpalastes verwandeln sie dafür in eine Freiluft-Kathedrale.

„Gerüchte interessieren mich überhaupt nicht“, sagt Gilles Goggia, der Chefmanager der „Brasserie de Monaco“ unten am Herkules-Hafen. Drinnen brauen sie ein spezielles „Hochzeitsbier“, dem sie durch den Zusatz von Preiselbeeren einen schicken Rosé-Ton verpassen.

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Der winzige Stadtstaat mit zwei Quadratkilometern Fläche putzt sich für die Traumhochzeit noch mehr heraus als sonst. Überall knattern rot-weiße Monaco-Staatsfähnchen im warmen Sommerwind – sogar hoch oben auf den Baukränen.

Charlene Wittstock, einst Weltklasse-Schwimmerin, hat sich, obwohl sowieso schlank, in diesen Tagen offenbar eine besonders strenge Diät auferlegt. Es soll viel Fisch, Obst und Gemüse auf ihrem Speisenplan stehen. Im Schwimmbad „Louis II.“ zieht sie ihre Bahnen, danach wird gejoggt. Doch anscheinend übertreibt die künftige „Première Dame“ ihr Fitnessprogramm. Denn sie sieht arg abgemagert aus. Auf Empfehlung von Modezar Karl Lagerfeld, ein alter Freund des Grimaldi-Clans, hat auch Fürst Albert etliche Pfunde gelassen. Das Hofprotokoll weiß auch, wann die beiden am Samstag ihr Ja-Wort geben: Albert um 16.55 Uhr, Charlene Wittstock um 16.57 Uhr.

Frankreichs Koch-Superstar Alain Ducasse bewirtet die Gäste

Zur Hochzeit werden gekrönte Häupter und Staatsoberhäupter erwartet wie Belgiens König Albert II. und Ehefrau Paola, Schwedens König Carl XVI. Gustav und Königin Silvia, Spaniens Kronprinz Felipe mit Letizia, sowie die Thronfolgerpaare der Niederlande, Belgiens und Schwedens. Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy wird ohne seine schwangere Gattin anreisen. Auch Bundespräsident Christian Wulff und seine Frau stehen auf der Gästeliste. Erwartet werden dazu Modezar Karl Lagerfeld, Topmodel Naomi Campbell und IOC-Chef Jacques Rogge. Frankreichs Koch-Superstar Alain Ducasse („Hotel de Paris“) bewirtet die Gäste beim Gala-Diner auf der Terrasse der opulenten Garnier-Oper.

Die heutige standesamtliche Trauung dürfen 6000 ausgewählte Monegassen auf dem Platz vor dem Grimaldi-Palast verfolgen. Dunkler Anzug, weißes Hemd, Krawatte sind für ihn Vorschrift. Sie muss im (nicht weißen) Cocktailkleid kommen und ihre Schultern bedecken.