Leipzig. . Heidi zieht um: Der Leipziger Zoo präsentiert sein schielendes Opossum in einem neuen Gehege. Heidi ist damit endlich auch für Besucher zu sehen. Die Beutelratte mit dem Silberblick erlangte Weltberühmtheit.

Bevor das übergewichtige, schielende Opossum Heidi ab 1. Juli der Öffentlichkeit vorgestellt wird, darf es ab Donnerstag endlich sein neues Lager in der Leipziger Tropenhalle Gondwanaland beziehen. Bisher lebt Heidi noch in der wenig gemütlichen, aber dafür ruhigen Quarantäne-Station des Zoos. Mit der Ruhe wird es in wenigen Tagen vorbei sein, bisher kennen ihre Fans und Freunde sie nur von Fotos und aus dem Fernsehen und nicht wenige werden sich in den ersten Wochen nach der Öffnung der Halle um Heidi scharen.

Heidi auf Facebook

Dabei verdankt das zweieinhalb Jahre alte Opossum seine internationale Berühmtheit einem Zufall: Ende 2010 entdeckten Fotografen bei den Dreharbeiten für eine Reportage über die rückwärtige Tierhaltung von „Gondwanaland“ die schielende Heidi und machten sie über Nacht zum Star. Der MDR widmete ihr eine eigene Telenovela, begeisterte Fans komponierten ein Lied für sie. 326.000 Fans auf Facebook schreiben Heidi auf Englisch, Spanisch und sogar in gebrochenem Deutsch Liebesgrüße auf die Pinnwand.

Bei Heidis Berühmtheit kommt mitunter der Gedanke auf, der Zoo hätte seine Tropenhalle nur für sie gebaut. Was natürlich nicht stimmt, das immerhin 63 Millionen teure Gondwanaland beherbergt neben Heidi auch noch einen 2,30 Meter langen Waran, Totenkopfäffchen und 300 andere Tiere. Und während die meisten Bewohner prominent inmitten der Halle präsentiert werden, ist für die nachtaktive Heidi ein kleines Gehege hinter Glas im abgedunkelten, künstlichen Vulkan der Tropenhalle reserviert.

Heidi auf Diät

Heidi eine Schönheit zu nennen, wäre geschmeichelt. Der Silberblick mag ganz niedlich sein, aber spätestens ihr nackter Schwanz verrät die Herkunft ihrer Art: Opossums gehören zu den Beutelratten.

Und Heidis Schielen ist vermutlich auf ihr zu hohes Gewicht zurückzuführen. Fetteinlagerungen hinter den Augen drücken die Augäpfel aus den Augenhöhlen. Um ihre Gesundheit zu fördern, haben die Tierärzte Heidi daher bereits kurz nach ihrer Ankunft im Leipziger Zoo auf Diät gesetzt. Bislang hat Heidi ein paar hundert Gramm verloren und kann ihren Schwanz, der durch die Fetteinlagerungen angeschwollen war, wieder zum Klettern benutzen. Das aktuelle Gewicht soll erst am Donnerstag verraten werden. (dapd)