Straubing/Hamburg. . Heftige Gewitter über Niederbayern haben am Montagabend zu 50 Einsätzen von Polizei und Feuerwehr geführt. In Hamburg musste die Feuerwehr sogar 1200 Einsätze bewältigen. Ein Mann wurde vom Blitz getroffen.
Heftige Gewitter über Niederbayern haben zu 50 Einsätzen von Polizei und Feuerwehr geführt. Der Schwerpunkt der Unwetterfront mit Starkregen und Hagel lag am Montagabend in den Landkreisen Kelheim, Landshut und im Rottal, wie die Polizei in Straubing mitteilte. Dort liefen zahlreiche Keller voll, Straßen wurden von Wasser und Schlamm überschwemmt oder auch unterspült und zeitweise gesperrt.
In den Landkreisen Straubing-Bogen und Regen stürzten starke Windböen mehrere Bäume auf Straßen. Verletzt wurde dabei niemand. Im Landkreis Deggendorf fiel durch einen Blitzschlag in Neßlbach, Winzer und Niederalteich vorübergehend der Strom aus. Ein Blitzeinschlag in einer Schreinerei in Gangkofen (Landkreis Rottal-Inn) löste einen Schwelbrand aus. Es entstand jedoch nach Polizeiangaben nur geringer Sachschaden.
Land unter in Hamburg
Auch in Hamburg hatte ein heftiges Gewitter hat am Abend zu einem Großeinsatz der Feuerwehr geführt. Die Kräfte wurden innerhalb von sechs Stunden zu rund 1.200 wetterbedingten Einsätzen gerufen. In Spitzenzeiten war die Feuerwehr mit mehr als 1.000 Leuten im Einsatz. Ein Mann wurde vom Blitz getroffen, wie ein Sprecher sagte. Er sei in ein Krankenhaus gebracht worden.
Wegen starker Niederschläge brach nach Angaben der Polizei gegen 17 Uhr im Hauptbahnhof an mehreren Stellen Wasser ein. Teile des Bahnhofes mussten gesperrt und von der Feuerwehr leergepumpt werden. In zwei Geschäften und einem Kundenzentrum drang Wasser durch die Decken und verursachte erheblichen Schaden. Ein Bahngleis musste gesperrt werden.
Bäume stürzen auf S-Bahn-Gleise
Das Unwetter beeinträchtigte auch den S-Bahn-Verkehr. Zwischen den Stationen Ohlsdorf und Poppenbüttel wurde die Strecke zeitweise komplett gesperrt, weil Bäume auf die Gleise gestürzt waren. Die Räumung dauerte zweieinhalb Stunden.
Wegen des Regens wurden Straßenzüge überflutet und Keller liefen voll. Auch das Hamburger Rathaus, die Innenbehörde und das US-Konsulat waren betroffen. Im Einkaufszentrum Europa Passage stürzten nach einem Wassereinbruch auf mehreren Ebenen großflächig Zwischendecken ein. Das Gebäude wurde teilweise geräumt. An der Willy-Brandt-Straße, einer Hauptverkehrsachse der Stadt, drohten die Fassaden von drei Gebäuden einzustürzen. Sie waren von den Wassermassen unterspült worden.
Fahrgäste waten durch U-Bahn-Station
Einem Augenzeugen zufolge stand das Wasser in der U-Bahn-Station Jungfernstieg teilweise knöchelhoch. Die Fahrgäste seien barfuß zur U-Bahn gewatet, hieß es. An der Haltestelle Gänsemarkt sei ein Ausgang gesperrt gewesen. Das Wasser sei in breiten Kaskaden die Treppen herunter gelaufen. Die U-Bahnen seien aber gefahren.
Laut Feuerwehr zog die Gewitterzelle vom nördlichen Stadtteil Fuhlsbüttel Richtung Süden und anschließend nach Osten. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes fielen innerhalb einer Stunde bis zu 35 Liter pro Quadratmeter runter. Örtlich könnten es sogar bis zu 50 Liter gewesen sein. Die genauen Niederschlagsmengen sollten erst am Dienstag vorliegen.
Hirsche durch Blitze getötet
Bereits am Sonntag wurden im Hochwildpark Rheinland in Eifel dutzende Hirsche getötet. Die Ursache war offenbar ein Blitzeinschlag. Viele Tiere hatten sich wohl während des Unwetters in ihre Suhlen, also in Morastlöcher zurückgezogen, wo sie vom Blitz getroffen wurden. (dapd)