Cap Canaveral. . Nach 19-Jahren im Dienst ist das US-Raumschiff Endeavour am Mittwoch von ihrem letzten Raumflug zur Erde zurückgekehrt. Nach der Landung zeigten sich Flammen am Heckleitwerk der Raumfähre. Die Nasa teilte mit, das sei normal.

Die US-Raumfähre „Endeavour“ ist nach ihrer letzten Reise ins All am Mittwoch zur Erde zurückgekehrt. Das Space-Shuttle landete um 02:35 Uhr (Ortszeit; 08.35 Uhr MESZ) sicher auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Staat Florida. Nach der Landung waren Flammen am Heck des Shuttles zu sehen. Ein Raumfahrtexperte sagte dem US-Nachrichtensender CNN, dass dort Treibstoffreste verbrannt seien. Dies sei normal, aber bei Landung am Tag meist nicht zu sehen.

Die sechsköpfige „Endeavour“-Crew war am 16. Mai zur Internationalen Weltraumstation (ISS) gestartet und hatte das Alpha-Magnet-Spektrometer AMS-02 auf die Umlaufbahn gebracht. Mit dem 1,5 Milliarden Euro teuren Gerät, das von rund 600 Wissenschaftlern aus 16 Ländern entwickelt wurde, soll die Zusammensetzung der kosmischen Höhenstrahlung mit bisher unerreichter Präzision vermessen werden. Im Vordergrund steht dabei die Suche nach Antimaterie.

4700 mal um die Erde beflogen

Unmittelbar nach dem Ablegen von der Station hatte der Shuttle noch eine „Ehrenrunde“ um die Station gedreht, um ihre derzeitige Struktur auf Fotos und in Filmen zu dokumentieren. Danach wurde bei einem fiktiven Wiederannäherungsmanöver noch ein Sensor für das Rendezvous-System des geplanten viersitzigen Mehrzweckraumschiffs MPCV (Multi-Purpose Crew Vehicle) getestet. Es wird vom Raumfahrtkonzern Lockheed Martin entwickelt und ist vorwiegend für längere Flüge zu erdnahen Asteroiden und zum Mond, aber auch zur ISS ausgelegt.

Die Raumfähre, die in ihrer 19-jährigen Dienstzeit rund 300 Tage im All war und die Erde dabei knapp 4700 Mal umkreist hat, erhält jetzt einen Ehrenplatz in einem Museum in Kalifornien. Mit dem Start der „Atlantis“ am 9. Juli wird das Shuttle-Programm dann nach 30 Jahren aus Kosten- und Sicherheitsgründen eingestellt. (dapd)