Cape Canaveral. . Nach fast 30 Dienstjahren hat die US-Raumfähre „Discovery“ am Donnerstag zum letzten Mal abgehoben. Sechs Astronauten fliegen zur Internationalen Raumstation ISS. Der Flug musste in den vergangenen vier Monaten mehrfach verschoben werden.

Mit fast viermonatiger Verspätung ist die US-Raumfähre „Discovery“ am Donnerstag zu ihrem 39. und letzten Flug aufgebrochen. Der Shuttle hob um 22.53 Uhr deutscher Zeit vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida zur Internationalen Raumstation ISS ab, teilte die Luft- und Raumfahrtbehörde NASA mit. Die Ankopplung ist für Samstagabend geplant.

Eigentlich war die Abschiedstour der Fähre, die 1984 in Dienst gestellt wurde, bereits für den 1. November vergangenen Jahres vorgesehen. Das wurde jedoch durch technische Probleme immer wieder verhindert. Nach den letzten Flügen der beiden anderen noch verbliebenen Shuttles „Endeavour“ und „Atlantis“ wird das 1981 aufgelegte Programm im Sommer aus Kosten- und Sicherheitsgründen eingestellt.

Seit ihrem ersten Start am 30. August 1984 hat die „Discovery“ mehrfach Geschichte geschrieben. Sie brachte 1990 das Weltraumteleskop „Hubble“ ins All, dem die Wissenschaft Aufnahmen des Weltraums von zuvor unbekannter Qualität verdankt. Sie war zudem das erste Shuttle, das unter dem Kommando einer Frau flog: Eileen Collins war 1999 die Kommandantin. Zudem war der „Discovery“ die Aufgabe zugefallen, nach den Explosionen der Raumfähren „Challenger“ 1986 und „Columbia“ 2003 als erstes Shuttle wieder ins All zu starten.

Die „Discovery“ war insgesamt 363 Tage im All

Die sechsköpfige „Discovery“-Crew unter Commander Steven Lindsey bringt das italienische Mehrzweck-Logistikmodul „Leonardo“, einen humanoiden Robonauten, Ersatzteile und eine Lagerplattform zur ISS. „Leonardo“ ist das letzte Modul für das US-Segment. Bei zwei Ausstiegen in den freien Raum wollen die US-Astronauten zudem umfangreiche Montage- und Wartungsarbeiten ausführen. Die Raumfähre wird elf Tage im All verbringen und weitere 7,2 Millionen Kilometer fliegen - 230 Millionen Kilometer waren es bereits.. Nach ihrem Abschiedsflug wird die „Discovery“ dann insgesamt rund 5600 Mal die Erde umrundet und 363 Tage im All verbracht haben.

Die NASA plant dann noch maximal zwei weitere Shuttle-Flüge zur ISS, bevor die Raumgleiter komplett außer Dienst gestellt werden. Die „Endeavour“ soll am 19. April starten. Die „Atlantis“ könnte am 28. Juni zum letzten Flug eines Space Shuttle starten. Allerdings ist die Finanzierung noch nicht gesichert. Danach werden US-Astronauten auf russische Raketen zum Transport ins All angewiesen sein. Die US-Regierung hat eine eigene Neuentwicklung aus finanziellen Gründen ausgesetzt. (dapd/afp)

Die "Discovery" bereitet die Rückkehr vor

Ein russischer Polizist bewacht die Sojus-Kapsel. Foto: ap
Ein russischer Polizist bewacht die Sojus-Kapsel. Foto: ap © AP
Die Kapsel wird die neue Besatzung zur ISS bringen. Foto: ap
Die Kapsel wird die neue Besatzung zur ISS bringen. Foto: ap © AP
Der ungarische Billionär Charles Simonyi ist als zahlender Gast bei der Mission dabei. Foto: ap
Der ungarische Billionär Charles Simonyi ist als zahlender Gast bei der Mission dabei. Foto: ap © AP
Die Discovery im All. Foto: ap
Die Discovery im All. Foto: ap © AP
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