Brüssel. .
In drei Ikea-Filialen in Belgien, Frankreich und den Niederlanden sind am Montag selbstgebastelte Sprengsätze explodiert. Bei den Detonationen der Knallkörper, die im Warensortiment und einem Mülleimer versteckt waren, wurde niemand verletzt.
Die Sprengsätze, die am Montag in drei Ikea-Filialen in Belgien, Frankreich und den Niederlanden explodiert sind, verfügten nur über eine geringe Sprengkraft. Über ein Motiv für die Anschläge herrscht Unklarheit, Ikea wollte alle Geschäfte am Dienstag planmäßig öffnen.
„Manipulierte Wecker, die versteckt waren, sind explodiert“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft im flämischen Gent, An Schoonjans, am Dienstagmorgen. Sie bezog sich auf die Filialen in Gent, im niederländischen Eindhoven sowie in Lomme beim nordfranzösischen Lille. Die Detonationen waren demnach schwach, hätten keine Menschen verletzt und keine Sachschäden angerichtet, fügte Schoonjans hinzu.
Spürhunde sollten weitere Sprengsätze finden
Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienst und ein Ikea-Mitarbeiter in Gent hätten jedoch anschließend über Ohrenschmerzen geklagt, sagte Schoonjans. In Gent waren die Sprengkörper demzufolge unter Paletten im Inneren der Filiale platziert und wurden „aus der Entfernung aktiviert.“ Die Polizei inspizierte am Dienstag alle sechs belgischen Ikea-Filialen, in Gent rückten die Beamten mit Spürhunden an. Es handele sich um eine „Vorsichtsmaßnahme“, kommentierte Ikea Belgien.
In Eindhoven explodierte ein Sprengkörper in einem Abfalleimer „in der Nähe eines zeitweise genutzten Eingangs“, erklärte die Polizei. Auch hier wurde demnach niemand verletzt. Anschließend wurde das Geschäft evakuiert. Später hätten Sprengstoffexperten ein weiteres „verdächtiges Paket“ in der Nähe des Eingangs zur Explosion gebracht, hieß es in der Polizei-Mitteilung weiter.
Polizei rätselt: Ein Einschüchterungsmanöver?
In der Filiale von Lomme ereigneten sich zwei Detonationen gegen halb sechs und viertel vor sechs Uhr abends in Abteilungen für Küchenartikel und Geschirr unter Paletten, hieß es von einer den Ermittlungen nahestehenden Quelle. Nach der Alarmierung der Polizei rückten Sprengstoffspezialisten an, das Geschäft wurde jedoch nicht evakuiert, hieß es weiter. „Es handelt sich um große Knallkörper, wie man sie im Handel findet. Technisch gesehen ist das nicht gefährlich. Man kann an ein Einschüchterungsmanöver denken, im Moment hat man aber überhaupt kein klares Motiv“, sagte der Informant.
Ikea tappte nach eigenen Angaben bei der Suche nach einem Motiv zunächst im Dunkeln. „Wir hatten keine einzige Drohung gegen Ikea“, sagte Sprecherin Charlotte Lindgren in Stockholm. Die explodierten Gegenstände seien „kleine Knallkörper“ gewesen. „Was wir getan haben ist, dass wir während der Nacht mit Hunden durch die Geschäfte gegangen sind“, fügte Lindgren hinzu. Zu weiteren Sicherheitsmaßnahmen wollte sie sich nicht äußern. Alle Filialen sollten jedoch am Dienstag wie gewöhnlich öffnen, sagte Lindgren. (afp)