Dessau. Drastische Methode gegen geschwätzige Schüler: Eine Dessauer Grundschullehrerin soll mehreren Kindern den Mund mit Klebeband zugeklebt haben. Eltern waren empört und beschwerten sich. Jetzt wurde sie vorläufig vom Dienst suspendiert.

Weil sie Kindern den Mund mit Klebeband verschlossen haben soll, ist eine Lehrerin in Dessau beurlaubt worden. Ein Schulpsychologe gehe den Vorwürfen derzeit bei Gesprächen mit den betroffenen Grundschülern nach, sagte am Freitag eine Sprecherin des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt. Dort hatten sich während der Winterferien mehrere Eltern schriftlich über das Vorgehen der Lehrerin beschwert, schwatzenden Schülern den Mund zu verkleben. Sie wurde sofort befragt und durfte nach den Ferien nicht wieder unterrichten.

Bis zur Klärung der Sache sei sie vorläufig vom Dienst suspendiert, sagte die Behördensprecherin. Zum derzeitigen Sachstand machte sie wegen des laufenden Verfahrens keine Angaben. Vermutlich in der nächsten Woche werde entschieden, ob es personalrechtliche Konsequenzen gebe.

An der betreffenden Grundschule im Dessauer Stadtteil Kleinkühnau wurde wenige Tage vorher bereits die Schulleiterin von Dienst suspendiert. Zu den Gründen machte die Behörde keine Angaben. Zwischen beiden Fällen gebe es keinen Zusammenhang. Der weitere Unterricht sei personell abgesichert, hieß es. Den Gesamtelternrat und alle Eltern an der Schule will die Aufsichtsbehörde noch im Februar umfassend zu den Vorfällen informieren. (ap)