Mainz. . Nach dem schweren Unfall von Samuel Koch soll ein neues Bewertungssystem dafür sorgen, dass in der Sendung keine „hochsportiven“ Wetten angenommen werden. Das kündigte das ZDF nun zum 30jährigen Jubiläum der Sendung an.
In der ersten „Wetten, dass..?“-Sendung nach dem schweren Unfall vom Dezember verzichtet das ZDF auf riskante Wetten. In der nächsten Ausgabe am Samstag (12. Februar) in Halle (Saale) würden „außergewöhnliche Wetten“ präsentiert, die aber eben nicht „hochsportiv“ seien, kündigte nun ZDF-Unterhaltungschef Manfred Teubner.
In der Sendung am 4. Dezember war Wettkandidat Samuel Koch in der Düsseldorfer Messehalle bei dem Versuch gestürzt, mit Sprungfedern an den Füßen über fahrende Autos zu springen. Der Student zog sich schwere Verletzungen an der Halswirbelsäule und dadurch Lähmungen zu. Nach dem Unfall war zum ersten Mal in ihrer rund 30-jährigen Geschichte eine Ausgabe der Live-Show abgebrochen worden.
Keine Revival-Sendung
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„Wir wissen nicht zuletzt durch das externe Gutachten zu den Umständen des Unfalls, dass alle Beteiligten verantwortungsbewusst und sorgfältig gearbeitet haben“, sagte Teubner. Weil sich das ZDF dieser Verantwortung bewusst sei und weiterhin verpflichtet fühle, werde ab sofort ein Kategoriensystem eingeführt, nach dem die Wetten auf einer Skala von 0 bis 3 bewertet werden. Extrem sportive Wetten wie die von Samuel Koch gehörten in die Kategorie 3. „Sie werden künftig nicht mehr gespielt werden“, sagte Teubner. Dies betreffe auch die Auswahl für die aktuelle Sendung. Alle vorliegenden Wettangebote, die in die Kategorie 3 fielen, hätten keine Chance. Der Sender hatte den Unfall untersuchen lassen und Ende Januar bei der Vorstellung der Ergebnisse bereits einen Verzicht auf hochriskante Wetten angekündigt.
„Wetten, dass..?“ feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Die erste Sendung lief am 14. Februar 1981. „Wir verstehen die gesamte aktuelle Staffel als Jubiläumsstaffel und weisen mit unseren „Klassik-Wetten“ darauf hin, wenn immer es sich anbietet“, sagte Teubner. Aber die nächste Sendung werde keine Revival-Ausgabe sein. „Wir blicken jetzt lieber nach vorne statt zurück, auch wenn das Jubiläum moderativ Erwähnung finden wird“, betonte er. Auf die Frage, ob „Wetten, dass..?“ auch noch den 40. Geburtstag feiern werde, antwortete Teubner: „An uns soll es nicht liegen.“
Gottschalk moderiert die Sendung, mit einer Pause zwischen 1992 und 1994, seit 1987. Sein Vertrag wird traditionell per Handschlag verlängert, sein aktueller Vertrag läuft bis 2012. (dapd)