Berlin. .

Autofahrer müssen sich nach der Schmelze von Schnee und Eis auf gefährliche Straßenschäden gefasst machen. Der ADAC warnt vor einem Schlagloch-Rekord. Es werde sich rächen, dass jahrelang viel zu wenig ausgebessert wurde.

Angesichts zweier harter Winter in Folge mit häufigem Temperaturwechsel erwarten Automobilclubs bis zum Frühjahr einen „Schlagloch-Rekord“ in Deutschland. Jede zweite kommunale Straße dürfte im Frühjahr kaputt sein, schätzte ADAC-Straßensicherheits-Expertin Wiebke Thormann in der „Bild“-Zeitung“ ein. „Es wird sich rächen, dass jahrelang viel zu wenig ausgebessert wurde.“ Nach ADAC-Angaben müssten acht Milliarden Euro pro Jahr in die Behebung der Substanzschäden fließen. Tatsächlich seien es aber nur fünf Milliarden.

Eine gründliche Generalsanierung würde nach Angaben des Auto Club Europa (ACE) auf der Basis einer aktuellen Studie der TU Aachen sogar rund 25 Milliarden Euro kosten. ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner sagte, schon jetzt seien selbst im verhältnismäßig reichen Baden-Württemberg mehr als 40 Prozent der Landesstraßen dringend sanierungsbedürftig. „Wer jetzt auf Sanierung verzichtet, macht die Sache für den Gebühren- und Steuerzahler später noch um ein Vielfaches teurer, denn die Schäden potenzieren sich.“ Mit Blick auf Spurrillen auf Autobahnen und bröckelnden Rändern von Landstraßen forderte Hillgärtner Notprogramme, um die Autofahrer vor Gefahr für Leib und Leben zu schützen.

Wetterdienst warnt vor Blitzeis

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat derweil vor Blitzeis in Norddeutschland gewarnt, das ab Donnerstagabend Straßen gefährlich glatt machen dürfte. Der Grund dafür ist milde Luft, die von der Nordsee kommend Regen bringt, sagte ein DWD-Sprecher am Donnerstag. Weil die warme Luft weiter im Landesinneren abkühlt, geht dort der Regen dann in Schnee über. Da eine genauere Prognose erst am späten Nachmittag möglich sein wird, sollten sich Reisende dann auf der Internetseite www.dwd.de über die aktuelle Warnlage informieren. Unterdessen kam es bei der Deutschen Bahn erneut zu wetterbedingten Zugausfällen und Verspätungen.

Bei der Bahn fielen vor allem Züge von Frankfurt am Main nach Paris aus. Die Situation werde noch bis 3. Januar anhalten, sagte eine Bahnsprecherin und begründete dies mit einer „eingeschränkten Fahrzeugverfügbarkeit“. Auch im Großraum Berlin gab es am Morgen wieder erhebliche Störungen. Unterdessen sicherte Bahnsprecher Achim Stauß im Radiosender WDR5 zu, dass sich die Bahn im kommenden Winter besser auf Eis und Schnee vorbereiten werde. Bereits in diesem Jahr habe die Bahn Züge im Ausland angemietet, allerdings sei das Angebot jetzt erschöpft. Die Bahn werde nun Fehler analysieren und Konsequenzen ziehen. (dapd/afp)