Offenbach..

Das Jahr 2010 brachte ein Wetter der Extreme: Mai und August waren zu nass, das Frühjahr und der Dezember ungewöhnlich winterlich. Schlusslicht bei den Sonnentagen war laut Deutschem Wetterdienst der Kahle Asten im Sauerland.

Nach 13 zu warmen Jahren war es in Deutschland nach Angaben der Meteorologen 2010 erstmals wieder zu kalt. Bundesweit wurden im Schnitt 7,9 Grad Celsius und damit 0,3 Grad weniger als das vieljährige Mittel von 8,2 Grad gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen am Mittwoch in Offenbach mitteilte.

Die höchste Temperatur wurde am 10. Juli in Bendorf bei Koblenz am Rhein mit 38,8 Grad gemessen. Besonders kalte Nächte mit unter minus 24 Grad traten örtlich in Sachsen und Bayern auf. In den vergangenen Jahren gab es laut DWD stets ein Übergewicht der zu warmen Monate. Im Jahr 2010 war das Verhältnis aber ausgeglichen. Die größte negative Temperaturabweichung gegenüber der Norm hatte der Dezember mit 4,2 Grad. Demgegenüber war der Juli um 3,3 Grad zu warm.

1522 Stunden Sonnenschein

Den Experten zufolge begann das zurückliegende Jahr mit winterlichen Verhältnissen, die bis weit in den März hinein andauerten. Danach folgte ein trockener April, ein sehr nasser Mai und ein sonnenscheinreicher Juni. Im Juli herrschte drei Wochen lang große Hitze. Intensive Regenfälle machten den August zum nassesten seit Aufzeichnungsbeginn. Auch im September traten gebietsweise hohe Niederschlagsmengen auf, während der Oktober sehr trocken verlief. Der November war wieder recht feucht und zeitweise ungewöhnlich mild. Der Dezember brachte dann wieder Kälte und große Schneemassen.

Mit rund 1522 Stunden entsprach die Sonnenscheindauer insgesamt fast genau dem Mittelwert von 1528 Stunden. Erstmals seit 2002 wurde dieser aber nicht überschritten. Die Greifswalder Oie, eine kleine Insel vor Rügen, führte mit 1837 Stunden die Tabelle an, der Kahle Asten im Sauerland bildete mit 1242 Stunden das Schlusslicht. (dapd)