Playboy-Chef Hugh Hefner will das 60 Jahre jüngere Playmate Chrystal Harris heiraten. Dabei war er bis vor kurzem noch mit sieben Blondinen gleichzeitig liiert. Auch mit 84 Jahren pflegt Hefner den Mythos des Frauenhelden.
Es ist noch gar nicht so lange her, da war Hugh Hefner mit sieben Blondinen, nun ja, liiert, die zusammengerechnet nicht viel älter waren als er selbst. So wild geht’s im Leben des „Playboy”-Gründers zwar nicht mehr zu, aber nach Rheumasalbe soll es nicht riechen. Am Ziel, 60 Jahre mit 20-Jährigen zu verbringen, hält er fest. Seiner Freundin Crystal Harris, 24, hat er jetzt jedenfalls einen Heiratsantrag gemacht. Die sei in Tränen ausgebrochen, als er ihr eine Diamantuhr und einen Verlobungsring zu Weihnachten geschenkt habe, berichtet er. Freudentränen, so ist zu vermuten.
Hefner ist seinem Beuteschema treu geblieben, soll die Welt doch lächerlich finden, was sie will: Die junge Frau ist blond und Playmate des Jahres 2009. Im Jahr zuvor hatte er sie auf einer Halloween-Party kennengelernt. Auf ihrer Internetseite schreibt sie, sie habe zu der Zeit in San Diego Psychologie studiert. Es hat – möglicherweise – nicht den Ausschlag gegeben.
Er zeigt sich gern im Seidenpyjama
Die Playboy-Party
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Beinahe rührend, wie der alte „Hef” die Klischees weiter bedient, den Mythos vom Frauenhelden pflegt, als sei die Zeit stehen geblieben. Immer noch zeigt er sich der Öffentlichkeit am liebsten im bordeauxroten Seidenpyjama auf seinem Anwesen in Beverly Hills, dem „Playboy Mansion”. Umzingelt von weiblichen Wesen, deren üppige Formen in manches Kostüm passten, nur nicht in jenes, das sie tragen. Er lebe eben den Männertraum, schwärmt Hugh Hefner. Sagen wir, es ist der Traum seines Zielpublikums. Vermutlich bleibt er immerhin der einzige Mann, der die Frauen um sich ungestraft „Häschen“ nennen darf.
Mit seinem zügellosen Sexleben prahlte er früher, aber das erwartete man von ihm. Depardieu spricht gern übers Essen. Dass Hefner schon zweimal verheiratet war, passte nicht so recht ins Bild. Zyniker werden vermuten, dass er im aktuellen Fall eher schon die Pflege im Hinterkopf hat. Dabei geht es dem Mann aus Chicago, der angeblich einmal Missionar werden wollte, vermutlich besser als dem „Playboy“, dessen Titelmodel er immer noch bestimmt.
Das Männermagazin, das er 1953 gründete, wird zwar in mehr als 150 Ländern gedruckt, aber die Auflage schrumpft gewaltig. Fast sieben Millionen Hefte gingen in den 70er- und 80er-Jahren alleine in den USA über die Ladentheken, da erreichte der „Playboy“ in einem prüden Umfeld gesellschaftliche Relevanz. Heute sind es unter zwei Millionen.
Kampf gegen die Schmuddel-Konkurrenz
Was nicht verwundert: Damals schwappte eine Welle der Empörung ins Verlagshaus, als die Playmates auf den Fotos auch noch die Höschen verloren, weil Hefner sich gegen aggressive Schmuddel-Konkurrenz wie Larry Flynts „Hustler“ wehren musste. Heute, nach dem Internet-Siegeszug der Pornographie, kann man mit den hübsch braven Nackedeis nicht mal mehr auf dem Schulhof Punkte machen. Wer jetzt sagt, er kaufe den „Playboy“ wegen der Interviews, der wird nicht mehr ausgelacht.
Wer ist die Schönste?
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Die Firma, von Hefners Tochter Christie in den 90er-Jahren zum Medienunternehmen verbreitert, dümpelt an der Börse herum, und der alte Boss will es nun für 185 Millionen Dollar zurückkaufen. Crystal Harris wird sich dennoch nicht sorgen müssen. Falls sie die nächste Mrs. Hefner wird, dürften noch ein paar Dollar übrig sein. Und die muss sie nicht mit sechs Blondinen teilen. Wahrscheinlich.
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