Los Angeles. Zwei Hausbesitzer, die nach einer Evakuierung in Kalifornien zu ihren Grundstücken zurückkehrten, fanden einen tierischen Mitbewohner vor.

Die massiven Waldbrände in Südkalifornien sind seit ein paar Wochen gelöscht. Das „Palisades“-Feuer am Westrand von Los Angeles und das „Eaton“-Feuer nahe der Städte Pasadena und Altadena haben offiziellen Schätzungen zufolge mehr als 16.200 Gebäude zerstört. Hauseigentümer kehren zurück und beginnen den Wiederaufbau – in bislang zwei bekannten Fällen fanden Menschen einen tierischen Mitbewohner vor.

Ein Hausbesitzer in Altadena, der während der Brände sein Heim zurücklassen musste, wollte Ende Januar seine Stromversorgung wiederherstellen lassen. Die Mitarbeiter des Stromanbieters konnten jedoch nicht unter dem Haus arbeiten, weil ein Schwarzbär es sich dort gemütlich gemacht hatte. So berichtet es die für wilde Tiere zuständige Behörde California Department of Fish and Wildlife (CDFW). Ein Mitarbeiter der Behörde nahm den Bären und seine „Höhle“ in Augenschein. Das Tier zu betäuben, sei keine Option gewesen, so das CDFW. Daher habe der Mitarbeiter den Bären in eine Transportbox gelockt – der „Los Angeles Times“ zufolge unter Zuhilfenahme von Erdnussbutter.

Bär in Los Angeles
Experten des California Department of Fish and Wildlife lockten den Bären unter dem Haus hervor. © Instagram | California Department of Fish and Wildlife

Bär unter Wohnhaus hervorgelockt und in die Freiheit entlassen

Anschließend brachten die Experten den knapp 240 Kilogramm schweren Bären in den Angeles Nationalforst, nördlich der Hollywood-Metropole. Mit einem GPS-Halsband ausgestattet, entließen die CDFW-Mitarbeiter das Tier in die Freiheit. Der Raum unter dem betroffenen Haus sei mit „Bären-sicherem“ Material verschlossen worden und die Stromversorgung mittlerweile wiederhergestellt.

Bär in Los Angeles
Der eingefangene Bär in seiner Transportbox. © Instagram | California Department of Fish and Wildlife

Die „Los Angeles Times“ berichtete am Dienstag über einen zweiten Fall. Ein Schwarzbär hatte sich demnach ein Grundstück in Pasadena ausgesucht. Der Hausbesitzer sagte der Zeitung, dass sich das Tier Essen in Mülltonnen suche und danach im Pool abkühle: „Ich glaube, er hat während des Feuers unter dem Haus Schutz gesucht und er bewegt sich nicht – das ist sein Zuhause.“ Ihm tue der Bär leid. „Ich weiß, dass wir in ihr Gebiet eindringen, also habe ich dafür Verständnis.“ Auf der anderen Seite müsse der Bewohner auch seinen Besitz schützen. Und es sei auch nicht ausgeschlossen, dass jemand verletzt werde. Es handele sich schließlich um ein „wildes Tier“.

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Am Donnerstag wolle sich das CDFW die Situation anschauen, sagte ein Behördensprecher der „Times“. Der Hausbesitzer hatte das Tier in der vergangenen Woche gemeldet. Er beschrieb die Lage als „frustrierend“.

Behörde sagt: Bären auf keinen Fall füttern

Das CDFW veröffentlichte, vermutlich als Reaktion auf die jüngsten Fälle, auf seiner Internetseite Hinweise, wie man sich im Falle eines ungebetenen Bewohners verhalten solle. Bären seien clevere Tiere, die gelernt hätten, Deckel abzuschrauben und Fahrzeugtüren zu öffnen. Menschen sollten keine Nahrung anbieten, weil die Tiere sich ansonsten merken: hier gibt es Futter. Dann würden sie erst recht bleiben. Das Füttern von Bären sei außerdem in Kalifornien verboten, schreibt die Behörde. Auf jeden Fall solle man die Experten der Behörde zur Hilfe rufen.