Melbourne. Neun Asiatische Elefanten sind in einer aufwändigen Aktion umgezogen. Als die Tiere wieder vereint waren, kam es zu rührenden Bildern.
Beim Wiedersehen habe es fröhliches Getröte und Ohrenschlackern gegeben, berichten Mitarbeitenden eines Zoos in Australien. Eine neunköpfige Elefantenherde ist in ihr neues Zuhause eingezogen und fühlt sich offensichtlich wohl. Die Victoria Zoos verlegten die Tiere über mehrere Tage hinweg von Melbourne in ein deutlich größeres Gehege im Werribee Freiluftzoo.
Der Umzug war nötig geworden, weil die Gruppe, bestehend aus einem männlichen und fünf weiblichen Tieren, zuletzt Nachwuchs bekommen hatte. Drei Kälber seien in den vergangenen 18 Monaten in Melbourne geboren worden, teilte der Zoo mit. Das neue Zuhause sei genauso groß wie der gesamte Melbourner Zoo und biete den Elefanten ein Umfeld, das sich mehr an deren natürlichen Lebensräumen orientiert: Schlammbäder, Sandgruben, weite Flächen und somit mehr Platz zum Spazieren, Futter suchen und „Socialisen“.
Elefanten reisten in Spezialcontainer zu ihrem neuen Gehege
Dafür reisten die Tiere in speziellen – natürlich belüfteten – Containern etwa 40 Kilometer auf einem Lkw. Die Tierpfleger hätten die Elefanten über Monate hinweg an diese Container gewöhnt, hieß es. Worauf man sie aber nicht hatte vorbereiten können, war der kurzzeitige Moment in der Luft, als die Container auf die Lastwagen gehoben wurden. Während des Transports banden die Tierpfleger die Elefanten mit einem Gurt um den Fuß fest, in den Kurven seien die Fahrer besonders vorsichtig gewesen.
Der männliche Elefant Luk Chai war der erste, der vor einer Woche in sein neues Gehege verlegt wurde. Danach folgten an zwei Tagen die weiblichen Tiere und der Nachwuchs.
Lesen Sie auch: US-Studie verblüfft: Elefanten rufen einander beim Namen
Lucy Truelson, Elefanten-Experten im Werribee Open Range Zoo, sagte in einem Instagram-Video: „Es war eine absolute Erleichterung, die letzten Elefanten ihre Container zu verlassen zu sehen. Als sie alle wieder zusammen waren, war es, als wären sie nie getrennt gewesen.“ Die Tiere hätten sehr viel kommuniziert. Bei Elefanten heißt das unter anderem: Tröten, Ohrenschlackern und gegenseitige Rüsselberührungen. Truelson sprach von einer „eingeschworenen Gruppe“. Das Verhalten zeige, dass die Tiere zufrieden sind, sich wohlfühlen und aufblühen. „Dafür haben wir es gemacht“, fügte sie gerührt hinzu.
Auch interessant: Sind Elefanten Links- oder Rechtsrüssler? Studie überrascht
Noch befindet sich Luk Chai in einem separierten Gehege. Wenn sich alle Tiere eingelebt haben, darf auch der Elefantenbulle seine Familie wiedersehen – mit Sicherheit wird es dann wieder laut im Elefantengehege.