Berlin. Elefanten nutzen bekanntlich ihren Rüssel zum Fressen. Beim Rüsseln zeigt sich eine Besonderheit, die frappierend an den Menschen erinnert.
Beim Schreiben, Malen, Fußballspielen oder Essen mit Besteck – Menschen bevorzugen meist eine bestimmte Körperseite. Diese Vorliebe für rechts oder links findet sich auch bei anderen Säugetieren wieder. So gibt es bei Elefanten, ähnlich wie bei Menschen mit ihrer Händigkeit, Links- und Rechtsrüssler. Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass anhand der Falten eines Elefanten erkennbar ist, welche Rüsselseite er bevorzugt.
In einer Studie vom Bernstein Center for Computational Neuroscience Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin, gemeinsam mit einem internationalen Forschungsteam, veröffentlicht im „Annals of the New York Academy of Sciences “, hat das Team rund um Leiter Michael Brecht, Professor für Tierphysiologie/Systemneurobiologie und Neural Computation an der Humboldt-Universität zu Berlin, Asiatische Elefanten im Zoologischen Garten Berlin beobachtet.
Elefanten rüsseln seitlich – Schnurrhaare helfen dabei
Die Forscher haben dabei festgestellt, dass Elefanten ihre Nahrung nicht, wie viele andere Säugetiere, frontal aufnehmen, sondern seitlich. An der Seite ihres Rüssels befinden sich kleine, dicht gepackte Schnurrhaare, die ihnen dabei helfen. Daran war erkennbar, dass ein „Linksrüssler“ – der Objekte zur linken Seite seines Körpers schaufelt – mehr Falten und längere Schnurrhaare auf der linken Seite seines Rüssels hat, während die Schnurrhaare auf der rechten Seite durch häufigeren Kontakt mit dem Boden abgenutzt sind.
„Ich habe Schnurrhaare bei Säugetieren intensiv studiert, aber ich habe noch nie eine Mundregion wie die der Elefanten gesehen“, schreibt Brecht dazu in einer Pressemitteilung. Die Wissenschaftler sind auch der Meinung, dass die Tatsache, dass Elefanten ihre Nahrung nicht direkt mit dem Maul, sondern über den Rüssel aufnehmen, ebenfalls zur Entwicklung von Links- oder Rechtsrüsseligkeit beiträgt.
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