Berlin. Eine kriminelle Organisation hat in Georgien Thailänderinnen ausgebeutet, um an Eizellen zu kommen. Drei Frauen konnten nun befreit werden.
Es klingt wie aus einem brutalen Horrorfilm: In Georgien sind drei thailändische Frauen aus den Fängen eines kriminellen Netzwerks befreit worden. Das Netzwerk soll die Frauen auf einer regelrechten „Menschenfarm“ festgehalten, sie systematisch ausgebeutet und mit Hormonen behandelt haben, um ihre Eizellen zu entnehmen. Das erzählten die Frauen bei einer Pressekonferenz am Montag in Bangkok, wie asiatische Medien, darunter die thailändische „Bangkok Post“ berichten.
Demnach seien die Frauen auf einen betrügerischen Post auf Facebook reingefallen. In diesem habe das Netzwerk für eine Leihmutterschaft für reiche Paare in Georgien geworben, eine legale Praxis in der ehemaligen Sowjetrepublik. Das Versprechen: 400.000 bis 600.000 Baht (umgerechnet etwa 11.500 bis 17.150 Euro).
Im August 2024 seien die Frauen, zusammen mit 12 weiteren Thailänderinnen, unter der Organisation einer thailändischen Mittelsfrau nach Georgien gereist. Wie eine der drei Frauen nach ihrer Befreiung berichtete, hätten die Kriminellen die Kosten für die Beantragung ihres Reisepasses und andere Ausgaben für die Reise nach Georgien übernommen. Doch statt dem versprochenen Job seien die Frauen zu vier großen abgelegenen Häusern gebracht worden. Dort hätten bereits etwa 100 weitere Frauen unter ähnlichen Bedingungen gewartet.
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Ausbeutung auf „Menschenfarm“ in Georgien: Frauen unter Zwang Eizellen entnommen
Laut den Frauen hätten sie dort regelmäßige Hormongaben erhalten, um ihre Eierstöcke zu stimulieren. Einmal im Monat seien sie dann betäubt und ihre Eizellen entnommen worden. Diese hätten die Kriminellen vermutlich ins Ausland verkauft und zur künstlichen Befruchtung verwendet. Eine der Befreiten erklärte, dass sie nie Kontakt zu den angeblichen „Wunscheltern“ der Kinder gehabt habe, für die sie als Leihmütter vorgesehen waren. Stattdessen seien die Frauen wie Ware behandelt worden, die lediglich für ihre Eizellen und den damit verbundenen Profit von Interesse waren.
Die Drahtzieher hätten den Frauen mit weiterer Gefangenschaft gedroht und ihnen ihre Pässe zu entziehen. Wer sich der Prozedur verweigerte, solle zudem mit einer horrenden Strafe von 70.000 Baht (etwa 2000 Euro) rechnen, um sich freizukaufen.
Thailändische Stiftung befreit Frauen aus „Menschenfarm“ – Viele Opfer weiterhin gefangen
Erst im Januar 2025 sei es der thailändischen „Pavena-Stiftung“ für Kinder und Frauen gelungen, die Frauen zu befreien. Nach intensiven Verhandlungen und der Zahlung eines Lösegelds hätten sie ihre Freilassung erreicht, berichtete Hongsakula, ehemalige Ministerin für Sozialentwicklung in Thailand, auf der Pressekonferenz.
Den Berichten zufolge sind weiterhin viele Frauen, darunter auch aus Thailand, auf der „Menschenfarm“ gefangen. Es ist unklar, ob ihre Pässe konfisziert wurden, doch sie hätten keine finanziellen Mittel, um das von den Tätern verlangte Lösegeld zu bezahlen, wie Hongsakula laut Medienberichten mitteilt. Die thailändische Polizei soll eng mit Interpol zusammen ermitteln.
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