Berlin. Stefan Raabs TV-Rückkehr läuft durchwachsen. Mit einer ungewöhnlichen Aktion beim Sender Ntv macht er jetzt auf sich aufmerksam.

Eine heikle Situation für Nachrichtensprecher Etienne Bell: Am Mittwochmittag crashte TV-Moderator Stefan Raab die live-Nachrichtensendung von Ntv. Begleitet von einer Kamera betrat Raab das Aufnahmestudie, setzte sich zu dem Nachrichtensprecher an den Tisch und plauderte drauf los.

Wie ein Mitschnitt des Auftritts auf „X“ zeigt, war Bell sichtlich irritiert. Raab versuchte ihn etwa mit der Frage „Was mich interessiert ist: Wer gewinnt die Wahl?“, aus der Reserve zu locken. Bell antwortete ausweichend. Raab verkündete, er werde für „den Hässlichen“ stimmen.

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„Wenn Sie irgendwelche Anmerkungen haben, ich bin für Sie verfügbar. Irgendwelche Fragen. Gehalt. Arbeitsklima. Ich mache gerne mit“, sagte Raab. Er sei der neue RTL-Chef, behauptete er. Bell versuchte, mit der Situation so gut wie möglich umzugehen, letztlich blieb ihm aber nur, einen Werbeblock anzumoderieren. Die Sender Ntv und RTL, bei dem Raab nun tätig ist, gehören zum gleichen Konzern.

Stefan Raab: TV-Comeback mit Höhen und Tiefen

Raabs TV-Comeback lief zuletzt durchwachsen. Seine Show „Du gewinnst hier nicht die Million“ wird ab 12. Februar jeden Mittwoch um 20.15 Uhr im Free-TV laufen. Raab hatte das Format im September vergangenen Jahres mit großem Rückenwind beim Streamingdienst RTL+ gestartet. Die erste Sendung der Reihe hatte damals 790.000 Leute erreicht. In der zweiten Woche wurden 430.000 Fans angelockt. In den Wochen darauf hatte die Streaming-Programmmarke dann aber sukzessive Publikum verloren. 

Mit dem Sprung ins Free-TV erhofft sich der Sender wieder mehr Reichweite. Außerdem wurde bekannt, dass sich die ARD für den ESC-Vorentscheid in diesem Jahr mit RTL und Stefan Raab zusammengetan hat, um einen geeigneten Kandidaten zu finden. Daher teilen sich die Sender die insgesamt vier Live-Shows auf. Moderiert werden sie allesamt von Barbara Schöneberger.

In den vergangenen Jahren hatte es für Deutschland etliche Misserfolge bei dem europäischen Musik-Wettstreit gegeben. Raab wiederum gilt als ESC-Guru, da er 2010 Lena Meyer-Landrut („Satellite“) zum Sieg coachte. Seit dem vergangenen Jahr ist er nach einer längeren Bildschirm-Pause wieder zurück im Fernsehen.

lro mit dpa