Tijuana. Sobald er Präsident ist, will Donald Trump Menschen nach Mexiko abschieben. Die Grenzstadt Tijuana bereitet sich auf die Ankunft Tausender vor.

Donald Trump hatte es im Wahlkampf immer wieder angekündigt: Sobald er im Amt ist, würden die Massenabschiebungen illegaler Einwanderer sofort beginnen: „Am ersten Tag werde ich das größte Abschiebeprogramm in der amerikanischen Geschichte starten.“ Welche Personengruppen die USA verlassen sollen, hat der Bald-Präsident noch nicht näher definiert. Auch wie realistisch diese Pläne sind oder ob es nur Wahlkampf-Getöse war, bleibt abzuwarten. Am kommenden Montag wird Trump zum zweiten Mal als US-Präsident vereidigt.

In der mexikanischen Grenzstadt Tijuana bereiten sie sich jedenfalls schon auf alle Eventualitäten vor. Der Stadtrat hat einstimmig den Notstand erklärt. Dadurch ist es der Stadt möglich, finanzielle Mittel freizumachen, um auf die Ankunft Abgeschobener reagieren zu können. Die Gelder sollen etwa dafür ausgegeben werden, Personal einzustellen und für Unterkünfte und rechtliche Hilfe zu bezahlen. Ziel sei es, eine „würdige Behandlung“ für abgeschobene Migranten sicherzustellen, sagte der Bürgermeister Tijuanas, Ismael Burgueño. Unter anderem der „San Diego Union Tribune“ berichtet, dass der Bürgermeister vorgeschlagen habe, ein Gebäude im Süden der Stadt zu mieten. Dort könnten 5000 Menschen Platz finden.

Tijuana ist ein wichtiger Grenzübergang nach Kalifornien

Die mexikanische Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt grenzt unmittelbar an die südkalifornische Stadt San Diego – einer der wesentlichen Orte entlang der Grenze, den Migranten mit der Hoffnung eines Übertritts in die USA ansteuern. In Tijuana gibt es zahlreiche Unterkünfte, in denen Ausländer aus ganz Südamerika und andernorts unterkommen. 

Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum sagt, es gäbe Pläne, falls es zu Massendeportationen kommt.
Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum sagt, es gäbe Pläne, falls es zu Massendeportationen kommt. © AFP | ALFREDO ESTRELLA

Wie die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) berichtet, kann sich Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum inzwischen auch vorstellen, Nicht-Mexikaner aufzunehmen. In einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag sagte sie: „Wir werden mit den USA sprechen, falls diese Deportationen wirklich passieren. Aber wir werden die Menschen hier aufnehmen. Wir werden sie vernünftig aufnehmen und wir haben einen Plan.“ Wie diese Pläne aussehen, verriet Sheinbaum noch nicht.

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