Berlin. „Fast-Fashion“ hat die weltweite Kleidungsproduktion fast verdoppelt. Die EU geht dagegen vor und führt neue Maßnahmen ein.
Laut EU werden für die Herstellung eines einzigen T-Shirts rund 2.700 Liter Süßwasser benötigt – das ist etwa so viel, wie eine Person durchschnittlich in 2,5 Jahren konsumiert. Mit „Fast Fashion“ wird weltweit immer mehr Kleidung hergestellt und nach kurzer Zeit wieder weggeworfen, was die Umwelt enorm belastet.
Neben der Wasserverschmutzung, die verheerende Folgen für ganze Ökosysteme hat, hinterlässt die Textilproduktion auch einen enormen CO₂-Fußabdruck. Nun will die EU härtere Maßnahmen ergreifen.
Altkleiderentsorgung: Neue Richtlinien ab 2025
Nur ein Prozent der gebrauchten Kleidung wird zu neuer Kleidung recycelt – und das soll sich ab dem 1. Januar 2025 ändern. Um das Recycling von Textilien anzukurbeln und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, darf Kleidung nicht mehr in den Restmüll geworfen werden. Sie soll nun in Altkleidersammlungen oder Altkleidercontainern entsorgt werden.
Mit der Änderung der Vorschriften für Textilabfälle, stehen Kleidungshersteller in der Verantwortung, auch die Kosten für die getrennte Sammlung, Sortierung und das Recycling zu übernehmen. „Wir fordern ein Ziel für die Reduzierung von Textilabfällen und eine Überwachung der exportierten Alttextilien“, sagt die Berichterstatterin des Parlaments, Anna Zalewska (EKR, Polen). Eine bessere Trennung von Textilien würde laut Zalewska helfen, recyclebare Teile herauszufiltern, bevor sie verbrannt werden oder auf einer Deponie landen.
Was ist noch geplant?
Durchschnittlich kauft jeder Europäer jährlich rund 26 Kilogramm an neuer Kleidung – elf Kilogramm davon wirft er weg. Die nicht mehr gebrauchten Kleidungsstücke werden zu 87 Prozent verbrannt oder auf Deponien gebracht, statt verwertet zu werden.
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Um das „Fast-Fashion“-Problem in Griff zu bekommen, arbeitet die EU an weiteren Strategien. So sollen neue Geschäftsmodelle entwickelt werden, die die Kreislaufwirtschaft unterstützen und die Verbraucher dazu animieren, auf bessere Qualität der Kleidung zu achten, statt viele billige Klamotten zu erwerben („Slow-Fashion“).