Berlin. In Äthiopien stürzt ein mit Hochzeitsteilnehmern völlig überfüllter Lastwagen in einen Fluss. Unter den Insassen war auch die Braut.

Mindestens 71 Menschen sind bei einem schweren Verkehrsunfall im Süden Äthiopiens gestorben. Nach Angaben der örtlichen Behörden waren alle von ihnen Teilnehmer einer Hochzeitsgesellschaft. Ein mit Passagieren völlig überladener Lastwagen stürzte demnach in einen Fluss im Bundesstaat Sidama, etwa 300 km (186 Meilen) südlich von Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba.

Unter den Menschen auf dem Lastwagen war auch die Braut – die Gruppe war nach der kirchlichen Hochzeit unterwegs zu einem Empfang im Haus ihrer Eltern. Wosenyeleh Simion, Sprecher der Regionalregierung von Sidama, sagte Reuters am Montag, dass sich unter den 71 Toten 68 Männer und drei Frauen befinden.

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Verkehrsunfall in Äthiopien: Rettungsarbeiten laufen noch

Die Suche nach Opfern dauert an. Angesichts der vielen Schwerverletzten gingen die Behörden davon aus, dass die Zahl der Toten noch steigen könnte. Dazu dürfte auch die isolierte Lage des Unfallorts in einer Gegend mit schlechter Infrastruktur beitragen.

In das nächstgelegene Krankenhaus wurden 73 zum Teil schwerstverletzte Unfallopfer gebracht. „Wir sind überwältigt“, sagte ein Krankenhausvertreter. Die am schwersten Verletzten würden in die Hauptstadt der Region verlegt. 

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Krankenhaus kann hohe Zahl an Verletzten nicht versorgen

Das nächste Krankenhaus an der Unfallstelle habe weder eine voll ausgerüstete Ambulanz noch die Ausrüstung zur Behandlung schwer verletzter Patienten, sagte eine Krankenschwester der Deutschen Presse-Agentur. „Das Dorf ist nicht in der Lage, professionelle Rettung zu leisten.“

Im ländlichen Äthiopien gibt es nur wenige Buslinien. Häufig werden die Ladeflächen von Lastwagen zum Transport von Fahrgästen eingesetzt. Diese Wagen sind obendrein nicht selten überfüllt und auf kurvenreichen Bergstrecken unterwegs.

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