London. Noch immer ist unklar, wer der neue James Bond wird. Ein überraschender Kandidat soll nun sogar schon mit der Produktion im Gespräch sein.

Wer wird als nächster in den Smoking schlüpfen, seine Walter PPK einstecken, den Aston Martin besteigen und ins Casino brausen, um sich einen Wodka Martini zu bestellen, geschüttelt, nicht gerührt? Klar: Bond ist der Name, James Bond. Aber noch immer ist nicht klar, welcher Brite den bisherigen Darsteller Daniel Craig ablösen wird. Der Craig-Bond ist ja tot, Opfer einer riesigen Explosion am Ende des vorläufig letzten Teils in der Reihe.

„Keine Zeit zu sterben“ (2021) heißt der Film – eine Devise, an die sich immerhin die Produzenten halten, wenn auch nicht die Drehbuchautoren. Auf jeden Fall ist der nächste Bond-Film, der 26., bereits geplant. Craig ist längst raus, er hatte seit Jahren klargemacht, dass er vom Doppelnull-Geheimdienstler genug hat. Nun berichten britische Medien von Gesprächen zwischen der Produktionsfirma Eon und einem heißen Kandidaten für die Agentenrolle:

Überraschende Wahl: Wird dieser Schotte der neue James Bond?

Die Rede ist vom schottischen Schauspieler Stuart Martin. Wie die „Daily Mail“ unter Berufung auf einen Hollywood-Berater berichtet, soll er bereits „ernsthafte Verhandlungen“ mit den Filmemachern aufgenommen haben. Laut „Stern“ wäre Martin der erste Schotte seit Sean Connery (1930-2020), der den Bond-Titel tragen dürfte. Für Martin wäre es wohl die Rolle, die seine Karriere so richtig in Schwung bringen könnte.

Der 38-Jährige hat es mit Produktionen wie „Army of Thieves“ (2021) bisher zu eher mäßiger Bekanntheit gebracht. Doch genau das könnte nun sein Trumpf sein: „Eon ist es völlig egal, ob der Mann, der den Job bekommt, berühmt ist oder nicht“, erklärte der Insider gegenüber „Daily Mail“. „Es geht darum, den richtigen Mann zu finden, der ihrer Meinung nach am besten für diese lebensverändernde Erfahrung geeignet ist.“

James Bond wird neu besetzt: Diese Kandidaten sind im Rennen

Anderen Kandidaten hatte ihre Bekanntheit die Chance auf den heiß begehrten Agenten-Job verhagelt: Eddie Redmayne („Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“) etwa, gegen den laut „GQ“ spricht, dass er zu berühmt sei – die Rolle des Bonds sollte schließlich größer sein als der Schauspieler. Clive Owen war ebenfalls mal ein Favorit, obwohl der Schauspieler („Children of Men“, „Croupier“) wiederholt dementiert hat. Im Juli 2024 sagte er endgültig: Die Spekulationen seien „nur Hype und Gerede“, nichts davon stimme.

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Er könnte der neue James Bond werden: Schauspieler Stuart Martin. © picture alliance / Vianney Le Caer/Invision/AP | Vianney Le Caer

Ein anderer Kandidat ist Idris Elba („Luther“, „Beasts of No Nation“), der bereits vor zehn Jahren als achter James Bond gehandelt wurde. Es wäre „amazing“, wenn Bond von einem schwarzen Darsteller gespielt würde, sagte er mal – aber auch er hat wiederholt betont, dass ihm die Rolle nicht angeboten wurde. 2021 erklärte er: „Nein, ich werde nicht James Bond.“ Dennoch ist er laut der Regenbogenpresse nicht vollständig aus dem Rennen. Kürzlich hat er sogar prominente Unterstützung erhalten – ausgerechnet von einem Bond-Bösewicht: Mads Mikkelsen, der dänische Schauspieler, der in „Casino Royale“ einen fiesen Typen namens Le Chiffre spielt, sagte in einem Interview, dass er Elba als Bond „toll“ fände.

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Manche Filmenthusiasten fragten sich nach der Premiere von „Keine Zeit zu sterben“, ob Bond in Zukunft eine Frau sein werde. Denn in jenem Film tritt eine Geheimdienst-Kollegin von Bond auf, gespielt von Lashana Lynch, die ebenfalls den Codenamen 007 trägt. Aber Produzentin Barbara Broccoli sagte 2020 gegenüber „Variety“dass Bond nicht das Geschlecht wechseln werde: „Er kann jede Hautfarbe sein, aber er ist ein Mann.“

Schlechte Karten für diesen Schauspieler: Er galt lange als Favorit

Zuletzt zählte eine Handvoll von Kandidaten zur engeren Auswahl. Mit dabei ist Joseph Quinn, den man aus dem TV-Hit „Stranger Things“ und neuerdings „Gladiator II“ kennt. Sein Kollege Paul Mescal (29), der in „Gladiator II“ die Hauptrolle übernahm, war Berichten zufolge ebenfalls für den neuen Bond erwogen worden.

Aaron Taylor-Johnson ist bekannt für actionreiche Filme – doch hat er auch das Zeug zum gelassenen Geheimagenten im Smoking? Er lässt die Frage offen. © Getty Images | Aldara Zarraoa

Am häufigsten wurde lange Zeit ein anderer Brite genannt: Aaron Taylor-Johnson. Der 34-Jährige ist vor allem durch seine Rollen in Actionfilmen wie „Kick-Ass“ und „Avengers“ bekannt. Im März 2024 berichtete eine britische Boulevardzeitung, dass Taylor-Johnson die Rolle haben könne, wenn er sie will. Seither ist es jedoch ruhig geblieben. Laut Wettbüros stehen seine Chancen dieser Tage nicht mehr ganz so gut, nicht zuletzt wegen der unzufriedenstellenden Quoten seines letzten Streifens „Kraven the Hunter“. Taylor-Johnson selbst gab sich unverbindlich. In einem Fernsehinterview wurde er gefragt, ob er bald den Bond-Smoking anziehen werde, worauf er antwortete: „Ich trage gern Smokings.“ Mehr brachte man nicht aus ihm raus. 

Daniel Craig hat Bond schon längst hinter sich gelassen. Gefragt über seine Gedanken zu seinem Nachfolger, meinte er unbeeindruckt: „Es ist nicht mein Problem.“ Für den Schotten Stuart Martin spricht jedenfalls eines: seine Risikobereitschaft. In vergangenen Action-Produktionen soll er viele seiner Stunts selbst ausgeführt haben. Beste Voraussetzungen für einen Geheimagenten, der sich scheinbar routinemäßig aus Flugzeugen stürzt, auf Skiern Klippen hinunterfährt oder auf Zugdächern Bösewichte vermöbelt.