Berlin. Er ist jetzt schon der Gewinner dieser Olympischen Spiele: Gabriel Medina hat 15.700 Kilometer entfernt von Paris für das beste Foto gesorgt.

Während der Olympischen Spiele blickt die Sportwelt auf Paris. Dabei spielt sich das größte Spektakel gerade 15.700 Kilometer entfernt von der französischen Hauptstadt ab. Denn hier im Südpazifik vor der Insel Tahiti in Französisch-Polynesien bricht eine der berühmtesten Wellen der Welt: Teahupo‘o.

Benannt ist die Welle nach dem dortigen, gleichnamigen Ort auf der Pazifik-Insel – ein Mekka für Surfer weltweit. Gigantische Wassermassen treffen vor der Insel auf ein Korallenriff und erheben sich binnen Sekunden zu nahezu perfekten Wellen – manche erreichen eine Höhe von sieben Metern. Diese Perfektion geht jedoch mit einer Gefahr einher: Wenn die Surfer in die Welle hinein paddeln und sich hinter ihnen das Wasser auftürmt, befindet sich unter ihnen das Riff. An manchen Stellen ist es gut sichtbar und nur noch von etwa 50 Zentimetern Wasser bedeckt. Wer hier stürzt, fällt auf scharfkantige Korallen und Gestein. Immer wieder erleiden Surfer in Teahupo‘o deshalb schwere Verletzungen. Viele surfen bei Olympia inzwischen mit Helm.

Den Austragungsort für das olympische Surfen hierher zu verlegen, anstatt etwa an der französischen Atlantikküste zu surfen, hat im Vorfeld der Spiele für heftige Diskussionen gesorgt. Doch es könnte sich, zumindest aus Werbesicht für Olympia und den Surfsport, gelohnt haben.

Surfing - Olympic Games Paris 2024: Day 3
Teahupo‘o: Wassermassen treffen hier auf ein Korallenriff und türmen sich unmittelbar auf. © Getty Images | Pool

Gabriel Medina: Millionen folgen dem Brasilianer in den sozialen Netzwerken

Denn schon in der Qualifikationsrunde sorgte der brasilianische Surfer Gabriel Medina für das wohl spektakulärste Bild des Wettkampfs. Medina paddelte in eine nahezu perfekte Welle, schoss durch die Röhre, hob über die Wellenlippe ab und feierte seinen Ritt noch in der Luft. Für einen Moment sah es so aus, als schwebe der Brasilianer über dem Ozean – und ein Fotograf drückte auf den Auslöser.

Medina dürften nicht nur die 9.90 Punkte der Jury freuen, die ihm sein Weiterkommen sicherten, sondern auch das gelungene Bild. Auf seinem Instagram-Profil teilte der Profi-Surfer das Foto und sammelte in kurzer Zeit mehr als drei Millionen Likes. Zahlreiche Medien berichteten über die spektakuläre Vorstellung. Bedanken kann sich Medina bei dem französischen Fotografen Jérôme Brouillet. Der sagte ganz bescheiden: „Nun, ich habe diesmal einfach zum richtigen Zeitpunkt abgedrückt“.

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Surfer bei Olympia: Medina gewann bereits die Weltmeistertournee

Profi-Surfer Medina ist seit Jahren ein fester Bestandteil der „World Surf League“ (WSL). Die ist so etwas wie die Weltmeisterschaft im Surfen, findet jedoch jedes Jahr statt und besteht aus mehreren Wettbewerben, die rund um die Welt ausgetragen werden. Seit einigen Jahren sind die brasilianischen Surfer hier tonangebend. Medina gewann die WSL erstmals 2014 (damals noch ASP Tour), es folgten Siege 2018 und 2021.

Medina kennt die Welle in Französisch Polynesien übrigens sehr gut: Viermal wurde er bei dem WSL-Wettbewerb in Teahupo‘o bereits Zweiter. 2018 und 2014 gewann er die Tour-Events dort sogar. Bei seinem ersten Sieg in Teahupo‘o bezwang er im Finale den wohl noch immer berühmtesten Surfer der Welt: Kelly Slater.

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