Berlin. Ania Niedieck hatte es in Sachen Liebe nie eilig. Warum sie mal einer Freundin das Date ausspannte und wie ihr Mann bei ihr gepunktet hat.
- In „Alles was zählt“ spielt Ania Niedieck die Isabelle Reichenbach
- Das bewegte Beziehungsleben ihrer TV-Figur ist für die Schauspielerin nichts
- In Sachen Liebe hatte Niedieck es in ihren Anfängen nicht eilig, wie sie verrät
Beruflich hat Ania Niedieck mit der RTL-Serie „Alles was zählt“ alle Hände voll zu tun. Zum Glück hält ihr Mann, mit dem sie seit 2015 verheiratet ist, ihr den Rücken frei. Für die neue Serie der Funke Tageszeitungen „Meine erste Liebe“ erinnert sich die 40-jährige Schauspielerin an ihre erste Beziehung und an einen Hollywoodstar, der in ihrem Leben eine nicht unbedeutende Rolle spielte.
In „Alles was zählt“ spielen Sie die intrigante Isabelle Reichenbach, die immer wieder ihre Partner wechselt. Finden Sie sich selbst in diesem Beziehungsstil wieder?
Ania Niedieck: Im Gegenteil. Ich bin seit neun Jahren glücklich verheiratet und bin froh, dass ich zu Hause meinen festen Hafen habe. Mein Mann muss sich nur damit abfinden, dass ich in der Serie immer wieder andere Beziehungen habe und auch die ein oder andere Sexszene drehe. Aber er ist null eifersüchtig. Manchmal ärgert mich das sogar und ich sage ihm: „Hast du gesehen, was ich im Fernsehen mit dem Kollegen gemacht habe?“ Doch er meint: „Ich weiß doch, dass das alles nur beruflich ist.“
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Wie war es denn, als Sie in das Feld der Liebe eingestiegen sind?
Niedieck: Ich war in meinem Freundeskreis später dran als alle anderen, weil ich das sehr entspannt gesehen habe. Während der Schulzeit war ich für das andere Geschlecht recht uninteressant und umgekehrt. Ich bin nicht aufgefallen und war ein bisschen langweilig.
„Alles was zählt“-Star Ania Niedieck verrät: Mit ihm hat sie Knutschen geübt
Aber während der Pubertät explodieren doch die ganzen Hormone. Wollten Sie wirklich nichts mit Jungs anfangen?
Niedieck: Nein. Ich habe zwei ältere Brüder und kannte deshalb deren Freunde. So habe ich gemerkt: Darauf habe ich keine Lust. Ich fand höchstens die Typen interessant, die nicht so beliebt waren, aber die hatten auch keinen Bock. Zeitweise habe ich mich gefragt, ob ich nicht auf Mädchen stehe. Denn im Gegensatz zu meinen Freundinnen hatte ich ein Spice Girls Poster in meinem Zimmer. Aber dann kam Leonardo DiCaprio in mein Leben, und mit seinem Poster habe ich dann Knutschen geübt. Leider habe ich nie etwas von ihm gehört (lacht).
Aber irgendwann dürften Sie über die Phase des Posterknutschens hinausgekommen sein.
Niedieck: Da war ich schon Anfang 20 und auf der Schauspielschule. Meine beste Freundin war mit einem Jungen verabredet, um ihn näher zu kennenlernen, und hat mich gefragt, ob ich mitkommen möchte. Auf einmal fanden er und ich uns ganz toll, und meine Freundin war aus der Nummer raus.
Was das Ende der Freundschaft bedeutet hat?
Niedieck: Überhaupt nicht. Sie war sich damals auch gar nicht sicher, ob sie etwas von ihm wollte. Ich habe sie gefragt: „Darf ich?“, und sie meinte: „Klar“.
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Und warum wollten Sie etwas von ihm?
Niedieck: Wir haben uns angeguckt, dann hat es geknistert und ich hatte diese Schmetterlinge im Bauch. Wir waren dann auch einige Jahre zusammen.
Ania Niedieck: „Bei dem Date war es um mich geschehen“
Die klassische Liebe auf den ersten Blick...
Niedieck: Bei mir war es immer so. Entweder ganz oder gar nicht.
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Lief das auch bei Ihrem Mann so?
Niedieck: Eigentlich ja, auch wenn ich es ihm nicht leicht gemacht habe. Ich kam damals in einen Club und habe ihn auf der Empore gesehen, wo eine Freundin von ihm Geburtstag feierte. Wir haben uns über drei Meter in die Augen geschaut, dann stand er vor mir und wir haben kurz miteinander geredet. Allerdings habe ich dabei erfahren, dass er eineinhalb Jahre jünger als ich ist, und ich wollte eigentlich jemand Älteren.
Dann haben wir uns eine Zeitlang über Facebook geschrieben, und auch wenn ich ihn nett fand, ist der erste Eindruck etwas verblasst. Er ließ aber nicht locker, also haben wir uns verabredet. Eigentlich wollte ich ihm absagen, aber dann habe ich ihn vom Fenster meiner Hochhauswohnung gesehen, wie er unten gewartet hat, und er sah in meinen Augen verdammt gut aus. So habe ich ihm noch eine Chance gegeben, und bei dem Date war es um mich geschehen. Als er mich nach Hause gefahren hat, machte er keine Anstalten, mich zu küssen, und war überhaupt nicht aufdringlich. Das fand ich toll. Am nächsten Tag sagte ich zu einer Freundin: „Den werde ich heiraten.“
Aber auch Ihre erste Beziehung scheint gut gelaufen zu sein. Denn Sie waren, wie Sie sagten, ein paar Jahre zusammen.
Niedieck: Wir haben uns einfach gegenseitig richtig gutgetan. Wir hatten auch eine gemeinsame Wohnung. Aber nach vier, fünf Jahren haben wir beschlossen, dass wir uns zwar total mögen, dass aber alles andere, was zu einer Beziehung gehört, nicht mehr vorhanden ist.
Das lief so glatt, wie sich das anhört?
Niedieck: Natürlich haben wir geweint. Wenn man zum ersten Mal ausspricht, dass man für den anderen keine Gefühle hegt, dann ist das schon schmerzhaft. Aber dann meinte er: „Besuch doch deine Freundin in London“, und hat ein Ticket für mich gebucht. Ich war drei Tage weg und konnte mir ein paar Gedanken machen. Nach meiner Rückkehr habe ich meine Sachen gepackt und bin dann zu meiner Mutter gezogen.
Ania Niedieck: „Ich will keine Beziehung, wo jeder den anderen kontrolliert“
Was haben Sie aus dieser ersten Erfahrung für Ihre späteren Partnerschaften gelernt?
Niedieck: Dass Vertrauen unbedingt wichtig ist. Ich will keine Beziehung, wo jeder den anderen kontrolliert. Und man muss miteinander wachsen. Mein damaliger Freund und ich haben uns darin total unterstützt. Er hat zum Beispiel mit mir an meinen Traum, Schauspielerin zu werden, geglaubt.
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Sie haben in Ihrem Leben einiges durchgestanden – von Fehlgeburten bis zum Hautkrebs. Was hat Ihr jetziger Mann gemacht, um Sie bei solchen Herausforderungen zu unterstützen?
Niedieck: Er musste nicht die richtigen Worte finden. Es ist wichtig, dass man jemand hat, der offene Arme hat und an den man sich anlehnen kann. Das ist viel mehr wert als 1000 Worte.
Sie glauben dann auch an die eine große lebenslange Beziehung...
Niedieck: Wir hatten beide schlechte Vorzeichen – meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich sechs war, bei meinem Mann war es ähnlich. Eigentlich utopisch, dass wir unser Leben lang zusammenbleiben. Doch so wie ich das sehe, sind wir das beste Beispiel, dass sich die Geschichte nicht wiederholen muss!
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