Berlin. Je kälter es wird, desto häufiger beobachten wir es: Kondenswasser am Fenster. Wie bildet es sich? Und: Was lässt sich dagegen tun?

  • Wenn es kalt wird, kann Wasser an den Fenstern kondensieren
  • Das sieht nett aus, gefährdet möglicherweise aber Ihre Gesundheit
  • Wie Sie vorbeugen können, lesen Sie hier

Kondenswassertropfen an den Fensterscheiben mögen zwar malerisch aussehen, erwünscht sind sie aber aus guten Gründen nicht. Das Phänomen der innen nassen oder zumindest feuchten Fensterscheiben tritt bei kalten Außentemperaturen vermehrt auf. Der physikalische Grund dafür ist einfach erklärt.

Warum werden meine Fensterscheiben von innen nass?

Kondens- oder Schwitzewasser ist eigentlich immer in der Raumluft vorhanden. Kühlt diese Luft an den Fenstern ab, beschlagen diese. Das ist besonders im Winter der Fall, wenn der Temperaturunterschied zwischen Drinnen und Draußen besonders groß ist.

Wenn das Fenster in der Nacht nicht regelmäßig zum Stoßlüften geöffnet werden kann, kondensiert die feuchte Raumluft an den ausgekühlten Scheiben. Es bilden sich die typischen kleinen Wassertröpfchen.

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Wie kann ich Kondenswasser an den Fenstern vorbeugen?

Experten raten zunächst dazu, das Kondenswasser an der Scheibe regelmäßig mit einem trockenen Tuch abzuwischen. Die Feuchtigkeit kann sonst den Rahmen beschädigen. Außerdem können sich nach einiger Zeit dunkle Flecken an den Silikonfugen und Schimmel bilden. Letzterer ist potenziell gesundheitsgefährdend.

Ein zweiter wichtiger Tipp: richtig lüften! Statt die Fenster längere Zeit auf Kipp zu stellen, sollten diese mehrmals am Tag etwa zehn Minuten lang ganz geöffnet werden. Querlüften, also das gleichzeitige Öffnen gegenüberliegender Fenster, ist sogar noch besser.

Gerade am Morgen sollte das Schlafzimmerfenster längere Zeit geöffnet werden. Der Grund: In der Nacht steigt der Feuchtigkeitsgehalt an. Dazu reicht es schon, dass der oder die Schlafende durch das Atmen Feuchtigkeit an die Raumluft abgibt.

Wasser aus der Luft kondensiert an einem kalten Fenster.
Wasser aus der Luft kondensiert an einem kalten Fenster. © IKvyatkovskaya/istock | Unbekannt

Fenster beschlagen: Was kann ich noch tun?

Gerade beim Duschen oder Kochen entsteht reichlich Dampf. In Bad und Küche kommt es deshalb umso mehr auf das richtige Lüften an. Für das Bad lohnt sich eventuell die Anschaffung eines Badventilators. In der Küche leistet gegebenenfalls eine Dunstabzugshaube gute Dienste. Sie zieht die feuchte, warme Luft, die beim Kochen entsteht, direkt ins Freie.

Auch frisch gewaschene Wäsche, die zum Trocknen aufgehängt wird, gibt reichlich Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Deshalb sollte das Zimmer besonders gründlich gelüftet werden. Das A und O  ist aber die richtige Raumtemperatur. Experten empfehlen eine Temperatur von 20 Grad für Wohnräume. Das Schlafzimmer darf ruhig noch etwas kühler sein.

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Wer sein Raumklima immer ganz genau im Blick haben möchte, kann sich ein sogenanntes Hygrometer zulegen. Dieses misst die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung. Im Idealfall sollte sie zwischen 40 und 60 Prozent liegen.

Beschlagene Fenster: Wann sollte ich neue Fenster einbauen lassen?

In manchen Fällen bringen die aufgezeigten Tipps keine Verbesserung. Wenn sich trotz aller Maßnahmen weiterhin Schwitzwasser an den Fenstern bildet, hilft womöglich nur noch der Einbau neuer Fenster. Diese sollten eine Wärmeschutzverglasung haben, um den Energieverbrauch zu optimieren.

Moderne Fenstersysteme verfügen zudem häufig über eine integrierte Lüftungsanlage. Darüber hinaus gibt es Fensterheizungen, die nachträglich bei jedem Fenster montierbar sind. (tok)