Wiesbaden. Die Zahl jugendlicher Komasäufer nimmt ständig zu: 2011 erreichte sie nach Angaben des Statistischen Bundesamtes einen neuen Spitzenwert. Über 26.000 Jungen und Mädchen zwischen 10 und 19 Jahren mussten 2011 wegen akuten Alkoholmissbrauchs im Krankenhaus behandelt werden.

Trinken bis zum Umfallen: Alkohol-Exzesse bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland enden wieder häufiger im Krankenhaus. Wegen des sogenannten Komasaufens wurden 2011 genau 26.349 Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 19 Jahren stationär in einer Klinik behandelt. Das waren 354 mehr als 2010 - aber 79 weniger als 2009, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Allerdings: Bezogen auf 100.000 Einwohner nimmt die Zahl seit Beginn der Statistik im Jahr 2000 ständig zu. Fast zwei Drittel (62 Prozent) der Patienten sind Jungen und junge Männer.

Auch immer mehr erwachsene Komasäufer

Alkohol spielt aber auch bei den stationären Klinikaufenthalten von Männern und Frauen ab 20 Jahren eine große Rolle. Zwar kamen die meisten der rund 18,8 Millionen Patienten aufgrund von Herzversagen in ein Krankenhaus (380.100). Psychische und Verhaltensstörungen in Folge von Alkohol waren aber der zweithäufigste Grund (338.400 Fälle). Auf Platz drei folgen die Herzerkrankungen Vorhofflattern und Vorhofflimmern mit 262.900 Fällen.

Das Durchschnittsalter aller stationär behandelten Patienten lag bei 54 Jahren. Bezogen auf 100.000 Einwohner gab es 2011 insgesamt 20.828 Behandlungsfälle, das waren 0,7 Prozent mehr als im Vorjahr. (dpa)