Trinken, bis der Arzt kommt. In den vergangenen Jahren landeten immer mehr Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Im Kampf gegen das „Komasaufen“ setzt die Krankenkasse DAK-Gesundheit deshalb ihre Kampagne „bunt statt blau“ fort. Erneut übernimmt NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) die Schirmherrschaft bei dem Plakatwettbewerb für Schüler zwischen 12 und 17 Jahren. In NRW wurden mehr als 2100 Schulen zur Teilnahme eingeladen.

Kampagne mehrfach ausgezeichnet

2011 kamen in NRW 6548 Jugendliche nach Alkoholmissbrauch in eine Klinik. Dies waren 4,3 Prozent mehr als im Vorjahr und mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2003. „Es zeichnet sich ab, dass die Zahl der Komasäufer hier in NRW und auch bundesweit auf hohem Niveau bleibt“, erklärt der Landeschef der DAK-Gesundheit, Hans-Werner Veen. „In Übereinstimmung mit dem Gesundheitsministerium halten wir daher weitere Anstrengungen in der Aufklärung vor den Suchtgefahren für notwendig. Unsere Kampagne ,bunt statt blau’ ist so erfolgreich, weil dort die Jugendlichen selbst beim Thema Alkohol Farbe bekennen. Deshalb setzen wir unseren Wettbewerb jetzt im vierten Jahr fort.“

Seit 2010 haben bundesweit 35 500 junge Künstler bunte Plakate gegen das Rauschtrinken gemalt, davon auch viele Schüler aus NRW. Die Kampagne „bunt statt blau“ wurde mehrfach ausgezeichnet und wird von Politikern, Suchtexperten und Künstlern unterstützt. Die weiterhin hohen Zahlen jugendlicher Komasäufer signalisieren jedoch Handlungsbedarf. „Diese bedenkliche Entwicklung zeigt, dass die zielgruppenspezifischen und geschlechtergerechten Maßnahmen zur Alkoholprävention unvermindert fortgesetzt werden müssen“, erklärt Gesundheitsministerin Barbara Steffens. Die Kampagne „bunt statt blau“ leiste einen wichtigen Beitrag, daher übernehme sie gerne erneut die Schirmherrschaft in NRW, sagte sie. Ziel sei, die Jugendlichen für die mit einem exzessiven Alkoholkonsum verbundenen Gesundheitsrisiken zu sensibilisieren.

Nach dem Einsendeschluss am 31. März werden in allen 16 Bundesländern die besten Plakate ausgezeichnet. Im Juni wählt eine Bundesjury mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, und der Band „Luxuslärm“ den Bundesgewinner. Der neue Sucht- und Drogenbericht der Regierung stellt „bunt statt blau“ erneut als erfolgreiches Präventionsprojekt gegen Alkoholmissbrauch von Jugendlichen vor.

Mehr Informationen zum Wettbewerb gibt es in den Servicezentren der DAK-Gesundheit oder unter www.dak-buntstattblau.de. Die Kampagne ist eingebunden in die „Aktion Glasklar“, die Lehrer und Eltern über das Thema Alkohol aufklärt.