Berlin. Die neue Spur im Fall Uwe Barschel bestärkt den früheren Chef-Ermittler in seinem Mordverdacht. Er fühle sich durch den DNA-Fund an Barschels Kleidung bestätigt, sagte Heinrich Wille einem Medienbericht zufolge. Schon damals sei sein Team davon ausgegangen, dass Barschel nicht allein in dem Hotelzimmer war, in dem er starb.

Der frühere Chefermittler im Barschel-Fall, Heinrich Wille, sieht nach dem Auftauchen neuer Genspuren den Mordverdacht erhärtet. "Für mich ist die Spur eines Fremden eine Bestätigung unserer damaligen Ermittlungen, wonach Uwe Barschel in der Todesnacht nicht allein in seinem Hotelzimmer war", sagte Wille der Zeitung "Die Welt".

Er rief die Lübecker Staatsanwaltschaft dazu auf, die neuen Erkenntnisse mit der Datenbank für genetische Fingerabdrücke des Bundeskriminalamtes abzugleichen. "Das ist einen Versuch wert, zumal sich für mich der Anfangsverdacht auf Mord im Laufe der Ermittlungen erhärtet hat."

Suizid oder Mord?

Der ehemalige schleswig-holsteinische Ministerpräsident Uwe Barschel (CDU) wurde am 11. Oktober 1987 tot in der Badewanne seines Zimmers 317 im Genfer Hotel "Beau-Rivage" aufgefunden. Er starb an einer Medikamentenvergiftung. Bis heute rätseln Ermittler, ob er Suizid beging oder ermordet wurde.

Am Wochenende war bekannt geworden, dass Spezialisten des Landeskriminalamtes Kiel an der Kleidung Barschels die DNA eines Unbekannten sichergestellt hat. (dapd)