Wien. Kommando zurück! Nachdem Skandal-Rapper Sido den Society-Reporter Dominic Heinz geschlagen hatte, warf ihn der ORF als Juror aus der Casting-Show “Dier große Chance“. Die hat Sido nun ebenfalls bekommen. Er ist wieder auf Sendung.
Der wegen einer Attacke auf einen Journalisten zunächst vom Österreichischen Rundfunk gefeuerte Rapper Sido geht am Freitag wieder als Casting-Juror auf Sendung. Sido erhalte eine "große und letzte Chance", teilte der TV-Sender am Mittwoch auf seiner Internetseite mit. "Das ist keine Rücknahme der Entscheidung, die direkt nach der Prügelattacke getroffen wurde. Der Stopp war nötig, weil auf beiden Seiten überzogen wurde", sagte ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner.
Sido hatte am 19. Oktober als Juror in der Castingshow "Die Große Chance" dem Society-Reporter Dominic Heinzl einen Faustschlag verpasst. Der Rapper hatte zu Heinzl seit Langem ein angespanntes Verhältnis. Während der Show hatte Sido Heinzl verspottet. Dieser stellte ihn danach zur Rede. Die Situation eskalierte und Sido schlug zu.
Rapper zeigte Reue
Der Berliner zeigte sich später selbstkritisch nach seinem Angriff auf den Society-Reporter im österreichischen Fernsehen. "Ich bin zu weit gegangen und hätte das Problem mit Herrn Heinzl anders lösen müssen", schrieb Sido auf seiner offiziellen Facebook-Seite. Sido erklärte, er habe nach wiederholter Provokation "leider die Beherrschung" verloren. Er wisse, "dass der Rahmen absolut falsch war - besonders, weil Kinder anwesend waren".
Wegen der Attacke drohen Sido auch rechtliche Konsequenzen. Die Wiener Polizei hat nach dem handfesten Streit des Rappers mit Heinzl die Ermittlungen aufgenommen. Es gehe, bestätigt Polizeisprecherin Michaela Rossman gegenüber der WAZ Mediengruppe, um Körperverletzung. "Das ist ein Offizialdelikt" - sprich: Die Polizei ermittelt auch dann, wenn keine Anzeige erstattet wird.
Damit nicht genug: Zusätzlich steht der Vorwurf des Drogenmissbrauchs im Raum. Wie mehrere Zeitungen berichten, soll Sido hinter den Kulissen der ORF-Castingshow "Die Große Chance" gekifft haben. "Da in den Medien dieser Verdacht geäußert wurde, gehen wir den Hinweisen nach", erklärte Polizeisprecherin Rossmann.