Schwetzingen/Heidelberg. Claudia D., die Ex-Geliebte Jörg Kachelmanns, wehrt sich mit drei weiteren einstweiligen Verfügungen gegen den Wettermoderatoren. Die Polizei prüft unterdessen seine Aussagen. Kachelmann will aber nicht kleinbeigeben.
Wettermoderator Jörg Kachelmann hat
ausgeteilt, jetzt soll er einstecken: Seine ehemalige Geliebte Claudia D. geht
mit drei weiteren einstweiligen Verfügungen gegen den Wettermoderator vor. Dies
sagte ihr Anwalt Manfred Zipper am Montag. Die Frau hatte bereits gerichtlich
untersagen lassen, dass Kachelmann ihren vollen Namen in der Öffentlichkeit
nennen darf. Auch die Polizei berät mittlerweile darüber, ob sie gegen
Anschuldigungen des 54-Jährigen vorgehen wird. Kachelmann ist weiter fest
entschlossen und will sich nicht den Mund verbieten lassen.
Claudia D. wehre sich mit ihren jüngsten Verfügungen, von Kachelmann
als "Falschbeschuldigerin" bezeichnet und der Lügen bezichtigt zu werden, sagte
Zipper. Kachelmann habe diese Vorwürfe unter anderem Sonntagabend in der
ARD-Sendung "Günther Jauch" erhoben. Zipper erwartete noch im Laufe des Montags
eine Entscheidung des Gerichts.
Kachelmann will Namen seiner Ex-Geliebten weiter nennen
Gegenstand einer dritten Verfügung sei Kachelmanns Äußerung, Claudia
D. sei "eine Kriminelle aus Schwetzingen". Dies hatte der 54-Jährige am
Donnerstag in einem Radiointerview gesagt. Zipper ergänzte, er bereite zurzeit
noch weitere Beschwerden gegen Vorwürfe Kachelmanns im Auftrag anderer Personen
vor. Auch diese würden von dem Moderator in seinem vergangene Woche erschienenen
Buch "Recht und Gerechtigkeit" angegriffen.
Der Moderator selbst will sich nicht beugen und bekräftigte über
seinen Anwalt, er wolle sich zur Wehr setzen. Demnach bestehe Kachelmann weiter
darauf, den Namen von Claudia D. in der Öffentlichkeit nennen zu dürfen, wie
Anwalt Ralf Höcker sagte.
Moderator beschuldigt Polizisten in seinem Buch
Die Polizeidirektion Heidelberg berät derweil, ob Äußerungen
Kachelmanns Straftatbestände erfüllten und inwieweit er die Unwahrheit über die
Arbeit der Ermittler behauptet hat. Das sagte Polizeisprecher Norbert Schätzle. Dabei gehe es um Äußerungen Kachelmanns in seinem
in der vergangenen Woche erschienenen Buch sowie in Interviews.
Kachelmann wirft der Polizei vor, ihn im Laufe der Ermittlungen wie
einen Verbrecher behandelt zu haben. Vom Landgericht Mannheim wurde er jedoch
vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen. Kachelmann habe in seinem
384-Seiten-Werk auch zwei Kollegen der Polizei in Schwetzingen namentlich
aufgeführt, sagte Schätzle. Unter anderem mit diesen Kollegen werde das weitere
Vorgehen beraten.
Unterdessen wollten weder die Staatsanwaltschaft Mannheim noch das
Mannheimer Landgericht Stellung zu Anschuldigungen beziehen, die Kachelmann
ihnen macht, wie Sprecher beider Institutionen sagten. (dapd)