Dhaka.. Bei einem Feuer in einer Textilfabrik in Bangladesh sind mehrere Menschen getötet worden. Das Feuer war am Dienstagabend ausgebrochen und erst nach Stunden gelöscht worden. Der Brand könnte durch eine defekte Maschine ausgelöst worden sein. Sie soll bereits mehrfach in Brand geraten sein.

Bei einem Brand in einer Textilfabrik in Bangladesch sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Feuerwehrleute kämpften die ganze Nacht zum Mittwoch über gegen den Brand in der Fabrik in Sripur am Rande der Hauptstadt Dhaka. Ausgelöst wurde das Feuer nach Angaben von Augenzeugen durch eine defekte Strickmaschine, die demnach schon mehrfach in Brand geraten war.

Einen Tag nach dem tödlichen Feuer haben
die Behörden die Ermittlungen aufgenommen. Ursache für den Brand mit mindestens
neun Toten könne die Explosion eines Kessels gewesen sein, sagte ein
Polizeisprecher am Mittwoch. Einem Arbeitnehmervertreter zufolge stieg die Zahl
der Opfer mittlerweile auf elf.

Die meisten der rund 3000 Menschen, die in der Aswad Knit Composite-Fabrik arbeiten, waren nach Angaben von Arbeitern schon nach Hause gegangen, als das Feuer ausbrach. Einige Opfer wurden demnach bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, sodass die Rettungskräfte zunächst nicht alle identifizieren konnten. Zunächst war von neun Toten die Rede gewesen.

Feuerwehr war erst nach einer Stunde am Brandort

Nach Angaben von Arbeitern war die Strickmaschine, die das Feuer auslöste, in der Vergangenheit schon mehrfach in Brand geraten. Es habe schon einige "kleine Brände" gegeben, sagte der Arbeiter Mohammad Abu Saan. "Wir konnten sie aber löschen." Diesmal sei das Feuer jedoch zu groß gewesen.

Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben erst nach einer Stunde am Unglücksort. Weil es in der Gegend nur wenig Wasser gebe, sei es zudem schwierig gewesen, das Feuer zu löschen. Erst am Mittwochmorgen war der Brand unter Kontrolle.

Ein AFP-Korrespondent, der vor Ort Auftragsbücher von September einsehen konnte, berichtete, die Fabrik habe unter anderem für die Textilketten H&M und GAP sowie die französische Supermarktkette Carrefour produziert.

Viele Sicherheitsmängel in Textilfabriken

Die Sicherheitsstandards in den Textilfabriken des Landes sind bekanntermaßen schlecht, immer wieder gibt es Feuer und andere Unglücke.  Im November waren bei einem Brand in einer Fabrik in Dhaka 111 Arbeiter getötet worden. Beim Einsturz eines Fabrikgebäudes in Savar im April waren mehr als 1100 Menschen ums Leben gekommen, es war das schwerste Industrieunglück in der Geschichte des Landes. Seitdem protestieren Textilarbeiter immer wieder gegen ihre Arbeitsbedingungen sowie die Niedrigstlöhne.

Bangladesch ist nach China der zweitgrößte Produzent von Textilien weltweit. Die rund 4500 Fabriken im Lande produzieren rund 80 Prozent aller Exporte des Landes. Deren Wert beläuft sich auf rund 20 Milliarden Euro jährlich. (afp/dpa)