Berlin. Verletzt wurde niemand, als Freitagnacht mehrere Schüsse auf das Vereinslokal eines Rockerklubs abgegeben wurden. In Berlin ist das nichts Neues: In den vergangenen Jahren gab es immer wieder gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Rockerklubs.
Auf ein Vereinslokal eines Rockerklubs in Berlin ist geschossen worden. Mehrere Schüsse seien in der Nacht zum Freitag auf das Gebäude im Ortsteil Reinickendorf abgefeuert worden, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag auf dapd-Anfrage. Vermutlich hielten sich zwei Personen im Klubhaus auf, es wurde aber niemand verletzt. Laut Zeugenaussage wurden zwei dunkel gekleidete Männer bei der Flucht beobachtet.
In Berlin kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Rockerklubs. Dabei ging es zumeist um Einflusssphären im Bereich der Organisierten Kriminalität, vor allem der Prostitution sowie dem Handel mit illegalen Waffen und Drogen.
Forderung: Verbot von kriminellen Rockerbanden
Der im Mai aus dem Amt geschiedene Berliner Polizeipräsident Dieter Glietsch hatte 2010 bilanziert, dass es in den fünf Jahren zuvor in der Stadt fast 800 Ermittlungsverfahren und rund 430 Festnahmen im Rockermilieu gab. Gegen Angehörige von Rockerklubs seien Freiheitsstrafen von insgesamt 325 Jahren verhängt worden. Zudem hätten Beamte Rauschgift sowie Bargeld und Vermögenswerte im Wert von weit über einer Million Euro sichergestellt.
Als Konsequenz hatte sich Glietsch für ein bundeseinheitliches Verbot von kriminellen Rockerbanden ausgesprochen. SPD und CDU vereinbarten kürzlich in ihren Koalitionsverhandlungen, dass sie ein solches Verbot prüfen wollten.