Washington. Das FBI veröffentlicht eine Akte über Steve Jobs. Kollegen und Freunde enthüllen darin nicht nur schmeichelhafte Details über das Leben des verstorbenen Apple-Mitbegründers. Jobs selber erzählt darin von seinen Drogenexperimenten.

Vier Monate nach seinem Tod hat die
US-Bundespolizei FBI eine Akte über den verstorbenen Apple-Mitbegründer Steve Jobs veröffentlicht.
Die 191 Seiten umfassende Akte, die am Donnerstag auf Anforderung der Zeitung
"The Wall Street Journal" veröffentlicht wurde, beruht auf Befragungen aus dem
Jahr 1991, als Jobs einen Beraterposten beim
damaligen US-Präsidenten George W. Bush übernehmen sollte. Das FBI befragte
Kollegen, Freunde, Angehörige und Nachbarn von Jobs - und bekam nicht nur schmeichelhafte Auskünfte
über den langjährigen Chef des US-Computergiganten.

Jobs wird von den Befragten, deren
Namen geschwärzt wurden, als "willensstark, eigensinnig, fleißig und getrieben"
und sogar als "Genie" beschrieben. Einige sagten jedoch auch, dass er manchmal
die Unwahrheit sage und "die Realität verdrehe", um seine Ziele zu erreichen.
Gleichzeitig wird er im Umgang mit anderen Menschen als sehr ehrlich und
aufrichtig beschrieben.

Jobs wurde für die
Sicherheitsüberprüfung auch selbst befragt - nachdem dem FBI zunächst mitgeteilt
worden war, dass er drei Wochen lang gar keine Zeit habe und dann auch nur für
eine Stunde. In der Befragung gab er unter anderem an, als Schüler und Student
mit Marihuana, Haschisch und LSD experimentiert zu haben. Außerdem wird in der
Akte auch seine Beziehung zu seiner Tochter aus einer vorehelichen Beziehung
vermerkt, die er anfangs nicht unterstützt habe.

Jobs hatte mit seinen Produkten
Meilensteine der Computer- und High-Tech-Branche gesetzt und etwa mit seinem
iPod das Musikgeschäft umgekrempelt. Er war am 5. Oktober 2011 nach langem Kampf
gegen eine Krebserkrankung im Alter von 56 Jahren gestorben. Bereits drei Wochen
nach seinem Tod war eine Biographie mit sehr privaten Details erschienen,
darunter auch seine Drogen-Erfahrungen und die Beziehung zu seiner Tochter. (afp)