Essen. Die letzte große Party des Jahres steht an: Der Silvesterabend. Wir geben Tipps für Gastgeber, klären über internationale Bräuche zum Jahreswechsel auf und denken auch an den Morgen danach.

Knall, Bumm und Prost: Ja, wir haben schon wieder Silvester. Montagabend bietet sich die definitiv letzte Chance, im alten Jahr noch einmal zu feiern. Dazu an dieser Stelle eine hilfreiche Übersicht mit Bräuchen, Rezepten und Tipps für gute Gastgeber.

So feiern die anderen

Die Schotten mit ihren lustigen Röcken sind ohnehin kein Volk der Trübsal-Bläser – und Silvester schon gar nicht. Nach Mitternacht ziehen junge Männer durch die Straßen und haben Brot, Whisky und ein Stück Kohle dabei. Es heißt, diese Männer bringen Glück, sobald sie über die Schwelle eines Hauses treten (zumindest aber bringen sie Whisky) – also sind sie gern gesehene Gäste.

In Spanien geht es am letzten Abend des Jahres stressig zu. Dort wird um Mitternacht pünktlich mit jedem Glockenschlag eine Weintraube vernascht. Jede Traube wird von einem Wunsch begleitet. Bis zum zwölften Schlag müssen alle Früchte aufgefuttert sein, sonst bringt das neue Jahr Unheil.

Ein italienischer Silvesterbrauch bleibt für die Augen der meisten Mitmenschen verborgen: Dort wird traditionell rote Unterwäsche getragen. Ein Muss für die Italiener – halten sie sich nicht dran, wird das nächste Jahr fürchterlich, glauben sie. Auch in Spanien und Chile ist dieser Brauch verbreitet.

Bleigießen

Wer hat’s erfunden? Angeblich die alten Römer. Heute wird die Tradition des Bleigießens vor allem in Deutschland gepflegt. In Wohnzimmern zwischen Nordsee und Alpen bringen Menschen am Silvesterabend Metallstückchen über kleinen Flammen zum Schmelzen. Die flüssigen Portionen werden in kaltes Wasser gegossen – und mit einem Zisch wird klar, was das nächste Jahr so bringt. Erstarrt das flüssige Metall beispielsweise zu einer Vogelform, steht Glück ins Haus, ein Hirsch kündigt einen Gewinn an, ein Ring bedeutet Heirat. Aber, mal ehrlich, meistens kommt doch nur ein komischer Klumpen heraus.

Gastgeber sein

Wer Silvester bei sich zu Hause feiert und Gäste eingeladen hat, steht vor einer entscheidenden Frage: Wie viele Getränke benötige ich? Hier die Faustformeln, die Catering-Experten empfehlen. Softgetränke wie Cola oder Fanta: eine Flasche für zwei Personen, Sekt und Weißwein: eine Flasche für vier Personen, Rotwein und Mineralwasser: eine Flasche für drei Personen, Orangensaft: eine Flasche für vier Personen, Hochprozentiges wie Wodka, Tequila oder Rum: eine Flasche für 20 Personen. Weiterer Tipp: Das Rot- und Weißweinangebot auf jeweils eine Sorte beschränken.

Motto-Partys

Sie haben gleich mehrere Vorteile. Einer der entscheidenden ist, dass sich die Gäste über ihre Kleidung nicht so viele Gedanken machen müssen. Feierlich oder leger? Jeans oder kleines Schwarzes? Steht die Einladung unter einem Motiv, müssen die Gedanken nur in diese eine Richtung gehen. Beliebt sind Monster- oder Mallorca-Partys, italienische Feste oder Retro-Silvester.

Bleiben wir bei der Retro-Feier. Liebe Damen, suchen Sie hinten aus dem Schrank Schlaghose, bunte Bluse und Plateau-Schuhe! Die Herren haben zwei Möglichkeiten: Entweder schlüpfen sie ins Rüschenhemd und setzen eine wuchtige Brille auf – oder sie können tanzen wie John Travolta („Saturday night fever“ lässt grüßen), dann ist alles andere vollkommen egal.

Als Retro-Snacks bieten sich Käse-Igel und gefüllte Tomaten, Toast Hawaii und Schinkenröllchen mit Spargel, belegte Cracker und Nudelsalat an. Dazu noch Cocktailwürstchen und Schnitzelchen. Als Nachtisch dürfen Kalter Hund (auch als Kalte Schnauze bekannt) und Götterspeise mit Vanillesoße nicht fehlen. Wer noch an Getränke wie Capri-Sonne, Sinalco und TriTop denkt, macht alles richtig.

Kleine Geschenke

Einfach eine nette Geste: Den Tisch mit einer Kleinigkeit für jeden Gast schmücken. Passend zum Jahresausklang sind Glücksbringer-Figuren an, die Supermärkte jetzt im Angebot haben. Oder auch Glücksklee aus dem Blumenladen. Preisgünstig und sehr persönlich sind selbst gebackene Glückskekse, in denen Botschaften versteckt sind. Ein hübsches Mitgebsel sind auch bunte Bonbons (z.B. Jellybeans), in Klarsichtfolie zu einem Päckchen gewickelt und mit einer Schleife verziert.

Der Morgen danach

Eigentlich wollte man sich ja zügeln. Man wollte keinen Alkohol trinken (bis auf das Glas Sekt zum Anstoßen). Dann kam alles anders. Die Nacht war lang, das Getränke-Angebot groß und die Runde gesellig. Am besten ist es, während der Feier immer wieder auch Wasser zu trinken. Bei einer Party ist – wenn es um die Kater-Vermeidung geht – auch Sündigen erlaubt. Fettreiche Speisen sorgen dafür, dass das Blut den Alkohol langsamer aufnimmt.

Vor dem Schlafengehen am besten noch einen halben Liter Wasser trinken. Und ein Hausmittel gegen einen dicken Schädel: Vor dem Einschlafen zwei Teelöffel Honig naschen. Die darin enthaltene Fruktose soll den Abbau des Alkohols fördern.