Washington.. Hillary Clinton hat ein neues Buch geschrieben: „Hard Choices“ heißt es – doch eine Entscheidung bleibt weiterhin offen: Wird sie 2016 Amerikas erste Präsidentin werden? Sie will und will nicht. Was sie jedenfalls nicht will, ist die mühsame Kandidatenkür parteiintern und die mediale Dauer-Beschattung bis dahin.

Beim ersten Anlauf ins Weiße Haus stieg Hillary Clinton zu früh in die Startblöcke um das demokratische Kandidaten-Ticket. Im politischen Schönheitswettbewerb gegen ein unverbrauchtes Gesicht aus Illinois fehlten ihr 2008 Ausdauer, Geschick, Geld und Momentum. Am Ende sah sie zermürbt Barack Obama an sich vorbeiziehen und gewinnen. Das war ihr eine Lehre.

Sechs Jahre später lässt die Frau des früheren Präsidenten Bill Clinton beharrlich in der Schwebe, ob sie – wie seit Monaten vermutet wird – 2016 Amerikas erste Präsidentin werden will. Auch ihr heute erscheinendes neues Buch „Hard Choices“ („Entscheidungen“, Droemer Knaur, 944 S., 28 Euro) schafft keine Klarheit. „Ich habe mich noch nicht entschieden.“

Die 100 mächtigsten Frauen

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Susan Wojcicki, Senior Vice President von Google kommt auf den 30. Platz.
Susan Wojcicki, Senior Vice President von Google kommt auf den 30. Platz. © Getty Images | Getty Images
Auf Platz 29 kommt die Politikerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi aus Myanmar.
Auf Platz 29 kommt die Politikerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi aus Myanmar. © Getty Images | Getty Images
Die Premierministerin Australiens, Julia Gillard, ist auf Platz 28 der Forbes-Liste.
Die Premierministerin Australiens, Julia Gillard, ist auf Platz 28 der Forbes-Liste. © Getty Images | Getty Images
Auf Platz 27 steht Sheri McCoy, CEO von Avon Products.
Auf Platz 27 steht Sheri McCoy, CEO von Avon Products. © Getty Images | Getty Images
Die amtierende Präsidentin Argentiniens, Cristina Fernandez de Kirchner, kommt auf Platz 26.
Die amtierende Präsidentin Argentiniens, Cristina Fernandez de Kirchner, kommt auf Platz 26. © Getty Images | Getty Images
Platz 25: Kathleen Sebelius, Gesundheitsministerin der Vereinigten Staaten im Kabinett von Präsident Barack Obama.
Platz 25: Kathleen Sebelius, Gesundheitsministerin der Vereinigten Staaten im Kabinett von Präsident Barack Obama. © Getty Images | Getty Images
Anne Sweeney gilt als eine der mächtigsten US-amerikanischen Managerinnen der Medienbranche. Forbes setzt die Präsidentin der Disney ABC Television Group auf Platz 24 der mächtigsten Frauen der Welt.
Anne Sweeney gilt als eine der mächtigsten US-amerikanischen Managerinnen der Medienbranche. Forbes setzt die Präsidentin der Disney ABC Television Group auf Platz 24 der mächtigsten Frauen der Welt. © Getty Images | Getty Images
Auf Platz 23: Safra Catz, Präsidentin der Oracle Corporation.
Auf Platz 23: Safra Catz, Präsidentin der Oracle Corporation. © Getty Images | Getty Images
Die amerikanische Politikerin Nancy Pelosi besetzt Platz 22.
Die amerikanische Politikerin Nancy Pelosi besetzt Platz 22. © Getty Images/Paul Morigi | Getty Images
Platz 21 geht an die Leiterin des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen. Helen Clark bekleidet damit das dritthöchste Amt der Vereinten Nationen.
Platz 21 geht an die Leiterin des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen. Helen Clark bekleidet damit das dritthöchste Amt der Vereinten Nationen. © Getty Images | Getty Images
Die Managerin und Vorstandsvorsitzende von Kraft Foods, Irene Rosenfeld, steht auf Platz 20.
Die Managerin und Vorstandsvorsitzende von Kraft Foods, Irene Rosenfeld, steht auf Platz 20. © Getty Images | Getty Images
Auf Platz 19 findet Jill Abramson, Chefredakteurin der New York Times, ihren Platz.
Auf Platz 19 findet Jill Abramson, Chefredakteurin der New York Times, ihren Platz. © Getty Images | Getty Images
Platz 18: Maria das Graças Silva Foster, brasilianische Managerin und die Vorsitzende des größten lateinamerikanischen Gas- und Energieunternehmen Petrobras.
Platz 18: Maria das Graças Silva Foster, brasilianische Managerin und die Vorsitzende des größten lateinamerikanischen Gas- und Energieunternehmen Petrobras. © Getty Images | Getty Images
Die amerikanische Sängerin Beyonce kommt auf Platz 17 der Forbes-Liste.
Die amerikanische Sängerin Beyonce kommt auf Platz 17 der Forbes-Liste. © Getty Images | Getty Images
Platz 16: Gina Rinehart, Chairwoman der Firma Hancock Prospecting.
Platz 16: Gina Rinehart, Chairwoman der Firma Hancock Prospecting. © Getty Images | Getty Images
Meg Whitman ist auf Platz 15. Seit September 2011 ist die Milliardärin Präsidentin und CEO von Hewlett-Packard.
Meg Whitman ist auf Platz 15. Seit September 2011 ist die Milliardärin Präsidentin und CEO von Hewlett-Packard. © Getty Images | Getty Images
Auf Platz 14 ist Ursula Burns, CEO der Firma Xerox.
Auf Platz 14 ist Ursula Burns, CEO der Firma Xerox. © Getty Images | Getty Images
Die amerikanische Talkshow-Legende Oprah Winfrey steht auf dem 13. Platz der mächtigsten Frauen der Welt.
Die amerikanische Talkshow-Legende Oprah Winfrey steht auf dem 13. Platz der mächtigsten Frauen der Welt. © Getty Images/Jason LaVeris/FilmMagic | Getty Images
Platz zwölf: Virginia 'Ginni' Rometty, Wirtschaftsmanagerin und seit Anfang 2012 CEO und Präsidentin von IBM.
Platz zwölf: Virginia 'Ginni' Rometty, Wirtschaftsmanagerin und seit Anfang 2012 CEO und Präsidentin von IBM. © Getty Images | Getty Images
Der elfte Platz auf der Forbes Liste wird von der amtierenden Präsidentin Südkoreas, Park Geun-hye, besetzt.
Der elfte Platz auf der Forbes Liste wird von der amtierenden Präsidentin Südkoreas, Park Geun-hye, besetzt. © dpa | picture alliance / dpa
Indra Nooyi ist seit Oktober 2006 Chief Executive Officer (CEO) von PepsiCo und steht auf Platz zehn der Forbes-Liste.
Indra Nooyi ist seit Oktober 2006 Chief Executive Officer (CEO) von PepsiCo und steht auf Platz zehn der Forbes-Liste. © dpa | picture-alliance/ dpa
Platz neun: Sonia Gandhi, Präsidentin der derzeit regierenden Indischen Kongresspartei.
Platz neun: Sonia Gandhi, Präsidentin der derzeit regierenden Indischen Kongresspartei. © dpa | picture alliance / dpa
Die amerikanische Ministerin für Innere Sicherheit, Janet Napolitano, ist auf Platz acht.
Die amerikanische Ministerin für Innere Sicherheit, Janet Napolitano, ist auf Platz acht. © dpa | picture-alliance/ dpa
Platz sieben wird von der geschäftsführenden Direktorin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, besetzt.
Platz sieben wird von der geschäftsführenden Direktorin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, besetzt. © dpa | picture alliance / dpa
Die Geschäftsführerin von Facebook, Sheryl Sandberg, steht auf dem sechsten Platz der mächtigsten Frauen der Welt.
Die Geschäftsführerin von Facebook, Sheryl Sandberg, steht auf dem sechsten Platz der mächtigsten Frauen der Welt. © dpa | picture alliance / dpa
Die amerikanische Politikerin Hillary Clinton besetzt den fünften Platz der Liste.
Die amerikanische Politikerin Hillary Clinton besetzt den fünften Platz der Liste. © dpa | picture alliance / dpa
Die First Lady der USA, Michelle Obama, steht auf dem vierten Platz.
Die First Lady der USA, Michelle Obama, steht auf dem vierten Platz. © dpa | picture alliance / dpa
Platz drei: Melinda Gates, die Frau des reichsten Mannes der Welt, Bill Gates.
Platz drei: Melinda Gates, die Frau des reichsten Mannes der Welt, Bill Gates. © dpa | picture alliance / dpa
Auf dem zweiten Platz der Liste der mächtigsten Frauen steht die Präsidentin Brasiliens, Dilma Rousseff.
Auf dem zweiten Platz der Liste der mächtigsten Frauen steht die Präsidentin Brasiliens, Dilma Rousseff. © dpa | picture alliance / dpa
Ungeschlagen auf Platz eins: Kanzlerin Angela Merkel steht auf der Forbes-Liste zum dritten mal in Folge an der Spitze der mächtigsten Frauen der Welt.
Ungeschlagen auf Platz eins: Kanzlerin Angela Merkel steht auf der Forbes-Liste zum dritten mal in Folge an der Spitze der mächtigsten Frauen der Welt. © dpa | dpa
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Prognose nach Lektüre des zwischen Rechenschaftsbericht, Welterklärung und Bewerbungsschreiben pendelnden Werkes: Sie will. Und wie sie will. Was sie nicht will, ist die mühsame Kandidatenkür parteiintern und die mediale Dauer-Beschattung bis dahin. Hillary Clinton stellt sich in ihrem von einer gigantischen Kampagne mit TV-Interviews und Lesereise begleiteten Buch ihren Mitbürgern noch einmal ganz neu vor. Diesmal als erfahrene, hart und methodisch arbeitende Dienerin, bei der nach 112 als Außenministerin besuchten Ländern die Irrungen einer immer komplexeren Welt gut aufgehoben wären. Findet Clinton.

Bloß keinem weh tun

Beim Schreiben bewegt sich die Großmutter in spe, Tochter Chelsea erwartet ein Kind, auf schmalem Grat. Sie will sich für Wähler interessant machen, die bei Barack Obama letzte Entschlusskraft vermissen. Ohne dabei die Fan-Basis des Präsidenten zu vergrätzen. Wenn Clinton von Meinungsverschiedenheiten mit ihrem früheren Chef berichtet, etwa in der Frage der Bewaffnung syrischer Rebellen gegen den Diktator Assad, dann ist der Ton mehr als respektvoll. Außenpolitik im 21. Jahrhundert, so ihr Tenor, ist schwierig. Es gibt keine absoluten Wahrheiten. Man kann es so machen. Oder anders.

„Hard Choices“ ist das saumselige Buch eines Menschen, der alles zu verlieren hat und darum oft plattitüdenhaft bis steril schreibt. Nur keinem weh tun. Was Clinton kocht, hat weder Glut noch Gluten. Dass sie Wladimir Putin „dünnhäutig“ nennt und von einer „Schreierei“ mit einem CIA-Direktor erzählt, ist schon die maximale Gefühlsregung.

Auch Menschelndes findet sich in „Hard Choices“. Einmal musste Hillary Clinton bei dem Besuch eines buddhistischen Tempels die Schuhe auszuziehen. Worauf die mitgereisten Berichterstatter die Farbe ihres Nagellacks als „sexysirenenrot“ beschrieben. Ein anderes Mal flüsterte Präsident Obama ihr bei einem Besuch in Prag ins Ohr: „Du hast da was zwischen den Zähnen.“ Clinton schreibt, nur ein Freund könne so fürsorglich sein.

Ihre Chance ist historisch und einmalig

Was fehlt, ist der Blick nach vorn. Wie würde sich Clintons Politik gegenüber Syrien (ein „böses Problem“), Russland und China unterscheiden von dem, was Obama tut oder unterlässt? Was ist ihr Rezept gegen die Unwuchten des digitalen Zeitalters? Man erfährt es nicht. Clinton spart sich auf. Erst 2015 wird sie springen. Es gibt keine ernsthafte Konkurrenz bei den Demokraten. Die Chance für die erste Frau an der mächtigsten Schaltstelle der Welt ist historisch einmalig. Alles andere also als eine „schwere Entscheidung“.