Jüchen/Essen/Düsseldorf. A46: Geisterfahrer (26) aus Essen hatte bei Horror-Crash mit zwei Toten fast zwei Promille Alkohol im Blut. Seinen Führerschein war er schon los.
Nach dem verheerenden Horror-Crash mit zwei Toten auf der A46 bei Jüchen steht jetzt fest: Der Geisterfahrer, der den Unfall am Morgen des 20. Februar gegen 3.45 Uhr verursacht hat, war zu diesem Zeitpunkt betrunken. Die Untersuchungen der Gerichtsmedizin hätten bei dem Essener einen Wert von knapp zwei Promille Blutalkohol ergeben, sagte ein Sprecher der zuständigen Autobahnpolizei. Auch im Besitz eines gültigen Führerscheins war der 26-Jährige nicht mehr. Die Fahrerlaubnis war ihm laut Polizeiangaben vor mehreren Monaten wegen Fahrens unter Drogeneinfluss entzogen worden. Es liefen daher auch noch weitere Untersuchungen zu der Frage, ob er vor dem Unfall auch Betäubungsmittel konsumiert habe, sagte der Polizeisprecher. Das sei angesichts der Vorgeschichte nicht unwahrscheinlich.
Der Geisterfahrer riss einen unbeteiligten Autofahrer, einen 39-Jährigen aus Übach-Palenberg, mit in den Tod. Das Opfer war an diesem Morgen in einer Familienangelegenheit unterwegs und auf dem Rückweg nach Hause. Der Mann hinterlässt eine Ehefrau. Der Unfallfahrer war nach Polizeiangaben nicht verheiratet.
Helfern bietet sich auf der Autobahn ein Bild des Schreckens
Inzwischen gibt es auch weitere Details zur Vorgeschichte des Unfalls: Offenbar hatte der 26-Jährige, der aus Würselen stammte und inzwischen in Essen lebte, am Abend eine private Feier in Baesweiler besucht. Wohl wegen seines Zustands soll er zunächst geplant haben, in der Nähe zu übernachten. Dann muss er doch den Entschluss gefasst haben, nach Essen zurückzukehren. Er fuhr wohl schon als Geisterfahrer auf die A44 falsch auf und dann kilometerlang in der falschen Richtung. Im Kreuz Holz wechselte der Essener dann auf die A46, wo es zwischen dem Autobahnkreuz und der Anschlussstelle Jüchen zur Frontalkollision kam. Für beide Fahrer kam danach jede Hilfe zu spät.
Den Helfern bot sich auf der Autobahn ein Bild des Schreckens. Das Trümmerfeld war weit verteilt. Die Frontpartie am Ford des 39-Jährigen war komplett zerstört. Auf einem Bild vom Unfallort ist zu sehen, dass die Tachonadel aus dem Volkswagen des Geisterfahrers bei circa 170 Stundenkilometern stehen geblieben ist.
Wie schnell der Essener tatsächlich gefahren ist, wird aber wohl nie ermittelt werden. Außer der Prüfung auf Drogeneinfluss werde es keine weiteren Untersuchungen geben, sagte der Polizeisprecher. Die Akten seien damit geschlossen.